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Am 18.11. Podiumsdiskussion „Ab der Norm …“ im Stadtarchiv

Über den Stellenwert des Erinnerns an Homo-, Inter- und Transsexuelle

Am Montag, 18. November 2019, lädt das Stadtarchiv, Elisabeth-Boer-Straße 1, 18 Uhr zur Podiumsdiskussion „Ab der Norm? Über den Stellenwert des Erinnerns an Homo-, Inter- und Transsexuelle in unserer Gesellschaft“ ein.

Dabei geht es um Folgendes: Die nationalsozialistische Homosexuellenverfolgung spielte über Jahrzehnte im öffentlichen Erinnern an die Opfer des Hitler-Regimes kaum eine Rolle. Erst in den 1990er-Jahren rückte sie in das Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit und der historischen Forschung. Dies wirft die Frage auf, wie aufgeklärt und offen unsere heutige Gesellschaft tatsächlich geworden ist? Welchen Stellenwert nimmt die Erinnerung an Homo-, Inter- und Transsexuelle im öffentlichen Raum ein? Wie geht unser Gemeinwesen mit Erinnerungsorten wie dem Grab von Lili Elbe um? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen der Podiumsdiskussion erörtert werden.

Die Veranstaltung ist ein gemeinsames Projekt von Stadtarchiv, Dresdner Geschichtsverein e. V. und Denk Mal Fort! e. V. im Rahmen der Reihe „Unbequeme Denkmäler“.

Hintergrund

Im April 2016 wurde auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof die wiedererrichtete Grabstätte für Lili Elbe (1884–1931) eingeweiht. Das stand in engem Zusammenhang mit der kurz zuvor in die Kinos gelangten Verfilmung der Lebensgeschichte von Einar Mogens Wegener/Lili Elbe aus Dänemark. Der Film „The Danish Girl“ basierte auf der Autobiografie von Lili Elbe, die sich Anfang der 1930er Jahre in Dresden als einer der ersten Menschen überhaupt einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen hatte. Nach insgesamt vier Operationen kam es schließlich zu Komplikationen, wahrscheinlich auf Grund von Transplantatabstoßung, an deren Folgen Lili Elbe verstarb. Sie wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beigesetzt, das Grab ist aber seit den 1960er Jahren eingeebnet.