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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2019/08/pm_064.php 26.08.2019 08:57:27 Uhr 25.04.2024 04:05:06 Uhr

Übergangswohnheim für Wohnungslose am Emerich-Ambros-Ufer wird saniert

Bewohner ziehen nach Pieschen

Das Übergangswohnheim am Emerich-Ambros-Ufer muss dringend saniert werden. In Abwägung der vorhandenen Ressourcen, der vorliegenden Bedarfe und bestehenden sozialen Beziehungen ziehen die Bewohnerinnen und Bewohner deshalb bis Mitte September 2019 in die Übergangswohnheime Hubertusstraße, Bauhofstraße, Kipsdorfer Straße, Zur Wetterwarte, Hechtstraße sowie Mathildenstraße.

Das etwa 70 Jahre alte Gebäude am Emerich-Ambros-Ufer, das ursprünglich als Kindergarten errichtet wurde, entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und befindet sich allgemein in einem sanierungs- und renovierungsbedürftigen Zustand.

Geplant sind deshalb der Abriss des Altbaus und die Errichtung eines neuen Gebäudes, angepasst an die Nutzung als Übergangswohnheim für wohnungslose Menschen. Der bereits auf dem Gelände vorhandene und 2016 fertiggestellte Neubau bleibt erhalten und wird aufgestockt. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird das neue Heim über sieben Einzelzimmer und 20 Mehrbettzimmer verfügen und Platz für bis zu 56 Wohnungslose bieten. Insgesamt werden zwei Zimmer so ausgestattet sein, dass auch Wohnungslose mit Hund darin wohnen können. Zudem werden rollstuhlgerechte Plätze geschaffen.

„Mit dieser Investition realisieren wir einen weiteren Baustein des Dresdner Wohnungsnotfallhilfekonzepts und verbessern die Unterbringungs- und Betreuungssituation der Wohnungslosen in unserer Stadt“, erklärt die Leiterin des Sozialamts, Dr. Susanne Cordts.

Gut die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner wird vom Emerich-Ambros-Ufer in das Heim an der Hubertusstraße 36c im Stadtteil Pieschen umziehen. Drei Personen sind bereits umgezogen. 17 weitere werden in den nächsten Wochen folgen. „Wir haben dieses Objekt ausgewählt, weil das Platzangebot optimal dem Unterbringungsbedarf der überwiegend erwerbsfähigen jüngeren Wohnungslosen entspricht“, erklärt Cordts. „Außerdem werden einige Wohnungslose, die derzeit noch im Heim an der Hubertusstraße wohnen, nach und nach in geeignete Einrichtungen umziehen. Diese Wohnungslosen benötigen spezifische Hilfen, die wir ihnen an der Hubertusstraße nicht bieten können“. Es geht insbesondere um Wohnungslose die pflegebedürftig sind, auf einen Rollstuhl angewiesen oder um Personen mit ausgeprägter Suchtproblematik. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter des Sozialamts bereiten mit den betroffenen Wohnungslosen derzeit den Umzug vor. Dabei wird in jedem Fall individuell die Passgenauigkeit der Betreuungs- und Unterbringungsform geklärt. Neben der Vermittlung in eigenen Wohnraum, die stets Vorrang hat, wird unter anderem auch der Umzug in ein Pflegeheim oder die neue Einrichtung Zur Wetterwarte 34 im Stadtteil Klotzsche geprüft (siehe Pressemitteilung vom 30. Januar 2019).
Der Neubau am Emerich-Ambros-Ufer ist als Maßnahme „B.3“ Bestandteil des Dresdner Wohnungsnotfallhilfekonzepts, welches der Stadtrat im September 2018 beschlossen hat. Die Mittel dafür stehen im Haushalt bereit. Die Bauarbeiten beginnen planmäßig im Herbst 2019. Mit einer Neueröffnung wird im Jahr 2021 gerechnet.

Das „Konzept zur integrierten Versorgung von wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen in Dresden“ beschreibt konkret, was zu tun ist, um Wohnungslosigkeit in Dresden zu vermeiden bzw. zu verringern. Die von den Akteuren der Wohnungsnotfallhilfe neu entwickelten gemeinsamen Leitlinien sind genauso Bestandteil des Konzepts wie der Maßnahmenplan für die Zeit bis 2023.

Ende Juni 2019 waren 290 Menschen in Dresden wohnungslos. 260 wohnungslose Menschen lebten in Übergangswohnheimen und 30 wohnungslose Menschen in Gewährleistungswohnungen der Stadt.