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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2019/04/pm_097.php 02.05.2019 11:14:49 Uhr 19.04.2024 10:46:46 Uhr

Bauarbeiten an neuer Stadtbahntrasse Oskarstraße im Endspurt

Freigabe für Straßenbahn 9 und 13 ab 6. Juli 2019 erwartet

Im Rahmen des Projektes „Stadtbahn Dresden 2020“ laufen die Bauarbeiten auf der Tiergartenstraße, der Oskarstraße und am Wasaplatz derzeit auf Hochtouren. Ab Sonnabend, 6. Juli 2019, 3.30 Uhr sollen die Straßenbahnen 9 und 13 über die neue Trasse verkehren und dann am Bahnhof Strehlen die Verbindung zur S-Bahn herstellen. Auch die momentan noch umgeleiteten Buslinien 61, 63, 75 und 85 kehren mit der Freigabe auf ihre gewohnten Strecken zurück. Restarbeiten auf der Baustelle finden bis zum Herbst statt. Größere Einschränkungen für den Autoverkehr sind nicht mehr zu erwarten.

„Ich bin sehr froh, dass wir nun zügig vorankommen und ein verbindliches Enddatum ankündigen können“, sagt Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. „Der Abschnitt Oskarstraße/Tiergartenstraße ist ein wichtiger Bestandteil des Programms ‚Stadtbahn Dresden 2020‘. In Strehlen entsteht ein attraktiver Verknüpfungspunkt zwischen Straßenbahn, Bus und S-Bahn. Der geplante Umbau des Wasaplatzes einschließlich barrierefreier Haltestellen und Radwege wird die Verkehrssituation erheblich verbessern und das Umfeld städtebaulich weiter aufwerten“, erläutert Schmidt-Lamontain.

Der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes Prof. Reinhard Koettnitz erinnert an die Herausforderung, vor der Bauherren und Baufirmen standen: „Die Bauunternehmen mussten nach dem Baustopp kurzfristig große Kapazitäten bereitstellen. Das war angesichts der vielen laufenden Baustellen sehr anspruchsvoll. Wir freuen uns, dass unsere Partner bei der Stange geblieben sind und das Projekt mit uns gemeinsam zum Abschluss bringen. Die Bauarbeiten laufen seitdem reibungslos. Allerdings müssen wir durch den Baustopp verursacht erhebliche Mehrkosten abfedern“, so Prof. Koettnitz.

„Wir bauen die Bahntrasse letztlich genauso wie in der Planung vorgesehen. Leider hat der eingeklagte Baustopp nicht nur die Kosten um mehrere Millionen Euro erhöht, sondern auch das Bauende um über ein Jahr verzögert“, sagt DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. „Wir möchten uns bei den Anwohnern und Fahrgästen für die vielfach aufgebrachte Geduld bedanken, die angesichts dieser ungeplant langen Baustelle nötig war.“ Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen. Rund 30 000 Fahrgäste passieren den Wasaplatz täglich per Bahn und Bus. Mehr als 3 000 von ihnen steigen dort um. „Bisher mussten die Umsteiger am Wasaplatz lange Wege zurücklegen. Mit der neuen Streckenführung verschiebt sich der Umsteigepunkt zum Bahnhof Strehlen. Dort kann zwischen Bus, Stadtbahn und jetzt auch S-Bahn barrierefrei und komfortabel am gleichen Bahnsteig umgestiegen werden.“

Zentrale Fernwärmetrasse schon fertig

Das Gleis und die Gehwege auf der Südseite der Tiergartenstraße zwischen Oskarstraße und Franz-Liszt-Straße sind schon fertig. Jetzt laufen die Bauarbeiten an den stadteinwärts führenden Schienen und der barrierefreien Haltestelle „Querallee“. Zum Abschluss folgt die neue Fahrbahndecke. Im Zuge der Oskarstraße sind die Abschnitte zwischen Tiergartenstraße und Wiener Straße sowie zwischen Gustav-Adolf-Platz und Wasaplatz weitestgehend fertig. Dort wird vor allem an den neuen Fußwegen gearbeitet. Der technisch anspruchsvollste Bereich liegt zwischen Wiener Straße und Gustav-Adolf-Platz. Der Bau einer neuen Fernwärmetrasse als zentraler Bestandteil ist bereits fertig. Jetzt laufen bis Mitte Mai die letzten Arbeiten am unterirdischen Bett des Kaitzbaches und an den Straßenbahnschienen. Der Vorplatz des Bahnhofs Strehlen wird bis Ende Juni fertig. Direkt am Gustav-Adolf-Platz ist der Gleisbau bis Anfang Mai abgeschlossen, danach entstehen die neuen Fußwege und Fahrbahnen. Die Begrünung des Rondells ist für Juni vorgesehen. Am Wasaplatz verlegen die Bauleute gerade neue Medienanschlüsse für die Häuser und bereiten den Aufbau der barrierefreien Haltestelle an der Lockwitzer Straße vor. Die Bushaltestelle direkt auf dem Wasaplatz wird zunächst wiederhergestellt. Ihr Ausbau folgt später, zusammen mit der Stadtbahntrasse entlang des Zelleschen Weges. Am Dienstag, 7. Mai 2019, wird die Verkehrsführung am Wasaplatz noch einmal umgestellt, damit die bisher durch Busse und Autos befahrene Achse gebaut werden kann. Bis zum September sollen alle Bauarbeiten vollständig abgeschlossen sein. Dazu gehört die Komplettierung der Haltestellen, die Fertigstellung aller Gehwege, der Bau eines kleinen Marktplatzes am nördlichen Wasaplatz und ein neuer MOBIpunkt.

Gleisbett hält 60 Jahre

Zwischen Wasaplatz und Tiergartenstraße werden insgesamt rund 1 100 Meter Doppelgleis sowie 116 Meter Einfachgleis für die Straßenbahn verlegt. Als Bauform kommt die so genannte feste Fahrbahn zum Einsatz. Dabei werden die Schienen vibrationsgedämmt auf einem Betonuntergrund befestigt. Diese Variante hat sich als leise und lange haltbar bewährt. Während abgefahrene Schienen später mit wenig Aufwand gewechselt werden können, bleibt der Untergrund bis zu 60 Jahre stabil. Nach Freigabe der neuen Trasse baut die Stadt im kommenden Jahr die alten Gleise auf der Wasa- und Franz-Liszt-Straße aus und erneuert hier alle Fahrbahnen und Gehwege.

Teilprojekt „Stadtbahn Dresden 2020“

Die Baustelle zwischen Wasaplatz und Querallee ist Bestandteil des vom Stadtrat beschlossenen Projektes „Stadtbahn Dresden 2020“. Begonnen wurde am 1. März 2017 mit dem Abschnitt auf der Oskarstraße. Aufgrund eines Verfahrensfehlers der Genehmigungsbehörde Landesdirektion Sachsen stellte das Sächsische Oberverwaltungsgericht die aufschiebende Wirkung einer Klage fest. Für die bereits begonnene Baustelle der Landeshauptstadt Dresden und der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bedeutete das einen mehr als 14-monatigen Baustopp. Erst am 6. Juli 2018 konnte weitergebaut werden. Ursprünglich hatten die DVB für das Bauprojekt Kosten in Höhe von 16,7 Millionen Euro geplant. Durch die Unterbrechung ändern sich sowohl Bauablauf als auch Bauzeitraum erheblich. Aktuell gehen die DVB-Verantwortlichen von rund 24 Millionen Euro und einer Förderung von knapp 60 Prozent der Gesamtsumme durch den Freistaat Sachsen aus. Dazu kommen die aktuellen Baukosten der Landeshauptstadt Dresden, der DREWAG und der Stadtentwässerung mit rund 5,8 Millionen Euro. In den Gesamtkosten von knapp 30 Millionen Euro sind die 1,7 Millionen Euro für die Sanierung der Wasa- und Franz-Liszt-Straße bereits enthalten.