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Fachplan Asyl und Integration 2022

Dresdner Stadtrat stimmt im Juli 2019 über Dokument ab

Seit dieser Woche beraten die Gremien des Dresdner Stadtrats über den neuen Fachplan Asyl und Integration 2022. Eine Entscheidung des Stadtrat ist noch vor der Sommerpause vorgesehen. Das Dokument enthält – neben einem Rückblick auf die bisherige Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden sowie einer Bestandsaufnahme der Akteure und Strukturen – neue Leitlinien für die künftige Integrationsarbeit. Das Herzstück bildet der Maßnahmenplan mit 66 Vorhaben und Aktivitäten in insgesamt zwölf Teilbereichen. Das vorliegende Papier wird dann das städtische Handeln für die Zeit bis 2022 bestimmen.

Was bestimmen im Groben die Leitlinien des neuen Fachplans?

  • Integration soll sofort unmittelbar nach der Ankunft Geflüchteter in Dresden erfolgen: je nach dem individuellen Bedarf entweder zeitlich begrenzt oder auf Dauer. 
  • Integration soll anhand der Teilhabe der Geflüchteten durch Beteiligung erfolgen: Die Wirksamkeit soll durch Personen- sowie Bedarfsorientierung erreicht werden. 
  • Integration soll die Stadtgesellschaft durch ein Zusammenleben unterstützen: Dabei liegen vordergründig die Potenziale der Stadtteile sowie die Bürger im Blick.

„Der neue Fachplan versteht sich als Wegweiser, insbesondere für die Geflüchteten in unserer Stadt. Ihnen eine verlässliche Perspektive zu geben, und sei es nur auf Zeit, das wollen wir mit dem Fachplan erreichen. Stärker als bislang werden Integrationswege aus Sicht der Betroffenen beschrieben und die unterschiedlichen Integrationschancen, die vom Aufenthaltsstatus abhängig sind, berücksichtigt“, sagt Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann.

Wie ist der Fachplan aufgestellt?

Das bisherige System der Flüchtlingssozialarbeit wird weiterqualifiziert hin zu einem personen- und bedarfsgerechten System der Migrationssozialarbeit, das mit Fachleistungsstunden dem individuellen Bedarf begegnet und in einem Integrationsplan klare Ziele formuliert. Das zivilgesellschaftliche Engagement von Flüchtlingen soll gezielt als Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt werden. Mentoren-Programme, die bisheriges Erfahrungswissen von Flüchtlingen an neu ankommende Flüchtlinge weitergeben, werden unterstützt. Die Integration Geflüchteter als Querschnittsaufgaben benötigt das Mitwirken aller Beteiligter und stellt an die fachübergreifende Lösungsorientierung hohe Anforderungen. Geplant ist, Modellprojekte zur weiteren interkulturellen Öffnung von Beratungsstellen, wie Schuldner-, Familien- und Suchtberatungsstellen, zu initiieren. Darüber hinaus ist zur Förderung der Begegnung sowie des Austauschs in den Quartieren vorgesehen, Stadtteil- und Begegnungszentren zu schaffen.

Entstanden ist der Fachplan in Zusammenarbeit mit knapp 50 behördlichen, freien, zivilgesellschaftlichen und politischen Akteuren. Mit einem Workshop im November 2017 hat das Sozialamt den Beteiligungsprozess zur Erstellung des neuen Fachplans angestoßen und einen breiten und intensiven Dialog zum Thema Asyl und Flüchtlinge ermöglicht. Anregungen und Vorschläge flossen in den neuen Fachplan ein.