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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2019/04/pm_026.php 09.04.2019 15:10:48 Uhr 23.04.2024 19:38:59 Uhr

Dresden verbessert sich leicht beim ADFC-Klimatest 2018

Verkehrsbürgermeister sieht darin Auftrag, Radverkehr besser zu fördern

Entscheidendes Kriterium, ob Menschen mit dem Fahrrad fahren, ist ihr subjektives Sicherheitsgefühl. Hier bescheinigen die heute, Dienstag, 9. Mai 2019, veröffentlichten Umfrageergebnisse des Fahrradklimatests 2018 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) der Landeshauptstadt Dresden noch viel Luft nach oben. Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain hat die Umfrage unterstützt und bewertet die Ergebnisse: „Mit einer durchschnittlichen Bewertung mit der Schulnote 4,0 konnte sich Dresden im Vergleich zur letzten Umfrage 2016 leicht verbessern. Dass wir mit einem Ergebnis von 4,0 auf Platz 5 der bundesweit 14 Städte mit mehr als 500 000 Einwohnern geklettert sind, ist bemerkenswert. Dieser fünfte Platz resultiert allerdings auch aus den Defiziten anderer Städte. Wir haben in der letzten Zeit einige Anstrengungen unternommen, um Radfahren attraktiver und sicherer zu machen. Auch wenn die Grundrichtung stimmt: Trotz der Bemühungen, Fahrradverkehr in Dresden zu fördern, überwiegt noch die kritische Beurteilung. Und das verstehe ich auch.“

„Mein Ziel ist es, dass deutlich mehr Menschen im Alltag mit dem Rad in Dresden unterwegs sind. Das trägt zu einer umweltfreundlichen Mobilität bei. Dazu müssen sich Radfahrer aber sicher fühlen. Die gleichbleibend schlechte Bewertung beim Thema Sicherheitsgefühl mit der Schulnote 4,4 ist ein deutliches Warnsignal. Um das Sicherheitsgefühl von Radfahrern zu verbessern, müssen wir sichere und ausreichend breite Radwege bauen und die Lücken im Radwegenetz schließen“, formuliert Schmidt-Lamontain die Aufgabe.

Der Straßenquerschnitt ist in vielen Fällen vorgegeben. Bei Verkehrsplanungen müssen die Bedarfe für die einzelnen Verkehrsarten im Rahmen der verfügbaren Fläche abgewogen werden. Gleichzeitig hat sich das Mobilitätsverhalten geändert. Das Fahrrad spielt eine immer größere Rolle. E-Bikes, Pedelecs, zunehmend Lastenräder und demnächst auch E-Scooter sind im Verkehr zu finden. Dadurch erhöht sich die Fahrgeschwindigkeit, und die Fahrzeuge brauchen mehr Platz auf den Radwegen. Es wächst die Anforderung, ausreichend breite Radwege zu bauen, damit das Fahren sicher ist. „Daher wünsche ich mir eine breitere gesellschaftliche Unterstützung für den Ausbau der Radverkehrs-, aber auch der Fußgängerinfrastruktur in Dresden“, appelliert Schmidt-Lamontain.

Mit circa 2 800 Dresdnerinnen und Dresdnern haben fast dreimal so viele Menschen an der Umfrage teilgenommen wie 2016. Dies erhöht den Aussagewert der Rückmeldungen. Die deutlich gestiegene Teilnehmerzahl spricht für die gewachsene Bedeutung des Radverkehrs in der Stadt. Die Verfügbarkeit von Leihfahrrädern wird in Dresden mit der Note 2,5 (2016: 2,7) besser als im sächsischen Durchschnitt bewertet. Als weitere Stärken werden die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,6) und die Möglichkeit, zügig Rad fahren zu können (Note 2,9), benannt. Auch die Fahrradmitnahme in Bus und Bahn liegt mit 3,5 über dem Landesdurchschnitt. Leicht verbessern konnte sich Dresden bei den Themen Werbung für das Radfahren, Abstellanlagen, Führung an Baustellen und Winterdienst auf Radwegen. 2018 wurde Dresden in der Kategorie der 14 Städte über 500 000 Einwohner eingeordnet und errang mit einer Schulnote von 4,0 den 5. Platz. Beim letzten ADFC-Fahrradklima-Test 2016 landete Dresden mit der Schulnote 4,1 bundesweit auf Platz 25 in der Kategorie der 39 Städte über 200 000 Einwohner.

Bei der Online-Umfrage 2018 wurden 32 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise, ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob Radwege von Falschparkern freigehalten werden und ob sich das Radfahren auch für Familien mit Kindern sicher anfühlt. 2018 stellte der ADFC erstmals Zusatzfragen zur Mobilität von Familien und Kindern und rückt so die Familienfreundlichkeit von Städten und Gemeinden in den Fokus. Für die Stadtverwaltung sind die Ergebnisse wichtig, um Schwerpunkte in der Radverkehrsplanung festzulegen. Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und fand im Herbst 2018 zum achten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert den ADFC-Fahrradklima-Test im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans.