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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2018/12/pm_013.php 12.12.2018 11:24:43 Uhr 29.03.2024 09:16:17 Uhr

Dresden erhält Fördermittel für saubere Luft

Sieben Millionen Euro zum Aufbau von Ladeinfrastruktur

Die Projektpartner des Verbundvorhabens „Daten Tanken“ unter der Federführung der Landeshauptstadt Dresden haben Fördermittelbescheide in einer Gesamthöhe von sieben Millionen Euro aus dem Sofortpro-gramm „Saubere Luft 2017 – 2020“ der Bundesregierung erhalten. Insgesamt hat das Projekt ein Investitionsvolumen von rund 8,5 Millionen Euro. Der Bund stellt die Mittel für den Aufbau von Ladeinfrastruktur bereit, damit Städte ihre Luftqualitätswerte verbessern können. „Eine Umweltzone mit Fahrverboten ist keine Option für uns. Wir wollen Modellstadt für Elektromobilität werden und für saubere Luft in Dresden sorgen. Ich freue mich daher, dass das Bundeswirtschaftsministerium unser Vorhaben zur Förderung ausgewählt hat“, so Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert.  

Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden arbeiten sieben Partner in dem Verbundprojekt, welches vom Amt für Wirtschaftsförderung als Konsortialführer koordiniert wird: 

  • DREWAG NETZ GmbH: Aufbau und Betrieb der Ladeinfrastruktur, Netzintegration 
  • Technische Universität Dresden: Netzverträglichkeit, intelligentes Lademanagement 
  • Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI: Datenakquise, -integration und -analytik 
  • Mobilitätswerk GmbH: Konzeption und Entwicklung der Smart Services und deren Nutzerakzeptanz 
  • Cleopa GmbH, Hennigsdorf: Konzeption und Entwicklung der Smart Services und deren Nutzerakzeptanz 
  • Software AG, Darmstadt: Serviceplattform 
  • Mobility Center GmbH (teilAuto), Leipzig: Anwendung digitaler Mobilitätsdienste 

Als Teil des Green City Plans der Landeshauptstadt Dresden adressiert das Projekt „Daten Tanken“ drei der wichtigsten zu entwickelnden Maßnahmen: die Schaffung bzw. Ausstattung von Mobilitätspunkten, den Aufbau von Ladeinfrastruktur und das notwendige Lastmanagement. Der Green City Plan listet insgesamt zehn Maßnahmenschwerpunkte mit 17 Einzelmaßnahmen in den Bereichen Digitalisierung der Verkehrssysteme und deren Vernetzung mit dem ÖPNV, urbane Logistik sowie Elektrifizierung des Verkehrs auf. Damit sich beispielsweise Elektrofahrzeuge durchsetzen können und die nötige Akzeptanz erfahren, braucht es jedoch eine attraktive Ladeinfrastruktur. Im Rahmen des Projektes sollen bis Ende 2019 insgesamt 54 Schnelladepunkte und 92 Normalladepunkte an 24 definierten Mobilitätspunkten entstehen. Die öffentliche Ladeinfrastruktur der Landeshauptstadt wird mit Unterstützung der DREWAG NETZ GmbH installiert und betrieben. „Wir wollen aber nicht nur eine kostengünstige und netzdienliche, also versorgungssichere Ladeinfrastruktur aufbauen. Unser Ziel ist auch, die Entwicklung neuer, datenbasierter Services voranzutreiben, die ein wirtschaftlich tragfähiges Betreiberkonzept ermöglichen sollen“, so Dr. Frank Otto, Geschäftsführer DREWAG NETZ GmbH.  

Das Geschäftsmodell dahinter soll auf dem Tausch von Daten gegen Strom basieren. Daher auch der Projekt-name „Daten Tanken“. Dank des vergünstigten Stroms sinken die Betriebskosten eines E-Fahrzeuges deutlich, was sowohl privaten als auch kommerziellen Nutzern zusätzliche Kaufanreize verschafft. „Das würde auch die Attraktivität und Auslastung öffentlicher Ladeinfrastruktur steigern, die wesentliche Vorteile gegenüber verhältnismäßig teureren privaten Lösungen hat. Die Existenz einer öffentlichen Ladeinfrastruktur ist für den breiten Erfolg der Elektromobilität grundlegend, denn nur die wenigsten Autobesitzer verfügen über einen eigenen Stellplatz, den sie mit einem eigenen Ladepunkt ausrüsten könnten“, so Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. 

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Bürger zunehmend bereit sind, ihre Daten gegen Mehrwerte oder Rabatte einzutauschen. Dieses Tauschprinzip, Daten gegen Dienstleistungen, greift Daten Tanken auf, um das wirtschaftliche Potential von Informationen zu erschließen und letztlich den Betrieb der Ladeinfrastruktur zu finanzieren. „Während des Ladevorgangs gewährt der Fahrzeughalter optional Zugriff auf die Daten seines Fahrzeugs und kann dafür im Gegenzug vergünstigt tanken. Die Daten werden datenschutzkonform auf einer Serviceplattform gesammelt und können berechtigten Dritten für neue Smart Services bereitgestellt werden“, erklärt André Rauschert, verantwortlich für die Forschungsaktivitäten rund um Digitale Geschäftsprozesse am Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI. Die Serviceplattform, auf der zum einen die Energie- und Mobilitätsdienste angeboten und zum anderen die für sie erforderlichen Daten eingespielt, analysiert und aufgewertet werden, wird von der Software AG entwickelt.