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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2018/04/pm_068.php 24.04.2018 16:42:37 Uhr 24.04.2024 11:45:55 Uhr

Cotta: Neues Trainerhaus am Bundesstützpunkt Rudern

Neubau ist vor Hochwasser geschützt und bietet beste Bedingungen für Leistungssport

Am Montag, 23. April 2018, weiht Sportbürgermeister Dr. Peter Lames gemeinsam mit Trainern, Aktiven und weiteren Gästen den Ersatzneubau für das so genannte „Trainerhaus“ am Bundesstützpunkt Rudern in Cotta ein. „Ich freue mich, dass diese renommierte Sportstätte unserer Stadt wieder ein neues Trainerhaus hat. Damit verbessern sich die heute schon guten Arbeits- und Trainingsbedingungen am Bundes- und Landesstützpunkt noch weiter. Gerade in Bezug auf die aktuell diskutierte Leistungssportreform setzten wir damit Maßstäbe zur Sicherung des hiesigen Bundesstützpunktes im Rudern“, so Lames.

Entstanden ist ein unterkellertes, zweigeschossiges Gebäude mit 1 200 Quadratmetern Nutzfläche: 430 Quadratmeter Kellergeschoss, 500 Quadratmeter Erdgeschoss und 280 Quadratmeter Obergeschoss. Der Keller wurde aus wasserundurchlässigem Beton gebaut. Fenster und Tür im Keller erhielten einen zusätzlichen Hochwasserschutz. Hier befinden sich die Mädchen- und Jungen-Umkleiden: je mit Toiletten, Duschen, Wasch- und Trockenräumen; dazu eine Werkstatt, ein Heizraum mit einem Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeversorgung sowie Lager- und Technikräume. In das barrierefreien Erdgeschoss sind die zwei Krafträume aus dem ufernahen und somit hochwassergefährdeten Bereich des Haupthauses verlegt worden. Bei Hochwasser müssen die schweren Kraftgeräte nicht mehr beräumt werden, sondern können sicher im Trainerhaus verbleiben. Das Obergeschoss dient als Büroetage mit fünf Arbeitsräumen für die Trainer des Bundes- und Landesstützpunktes, den Dresdner Ruderclub 1902 e. V. und den Objektverantwortlichen. Die ehemaligen Krafträume sollen perspektivisch zu Gymnastik- und Ergometerraum sowie einer Bootswerkstatt umgestaltet werden. Das Trainerhaus hat mit dem Neubau eine eigene Adresse erhalten: Hamburger Straße 80, 01157 Dresden.

Zu diesem hauptsächlich von Sportlerinnen und Sportlern des Bundes- und Landesstützpunktes Rudern und des Dresdner Ruderclub 1902 e. V. genutzten Komplexes zählen neben dem Trainerhaus das Haupthaus mit einem modernen Achterbecken-Ruderkasten mit Messtechnik, Regenerationsräumen und Bootshallen sowie ein Außenbootslager und ein Kleinspielfeld.

Die Kosten für das neue Trainerhaus belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Davon stammen rund 840 000 Euro aus Mitteln des Freistaates Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland aus der Förderrichtlinie „Hochwasserschäden 2013 - Aufbauhilfen für Träger öffentlicher Infrastruktur“. Die Differenz zu den Gesamtkosten bestreitet die Landeshauptstadt Dresden aus eigenen Mitteln. Das alte, mit Asbestzementplatten versehene Trainerhaus war marode, durch die Hochwasser 2002 und 2013 schwer geschädigt und nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren. Mit dem Ersatzneubau ist die Hochwasserschadensbeseitigung am Standort abgeschlossen.

Mit dem Ruderhaus Cotta sind große Namen verbunden. Dresden war und ist eine Ruderhochburg. Zuletzt konnten unter Trainer Egbert Scheibe die Ruderer Karl Schulze, Philipp Wende und Tim Grohmann im Jahr 2012 Olympisches Gold erringen. Die Entwicklung des Männerruderns ist seit 1965 eng mit dem Namen Hans Eckstein verbunden, der beispielsweise Gottfried Döhn, die Dießner-Zwillinge, Olaf Förster oder Thomas Greiner auf vielen renommierten Regattabahnen der Welt zu Siegern und vorderen Plätzen führte, und die unter seiner Leitung Europa-, Weltmeister und Olympiasieger wurden. Frank Forberger, Frank Rühle, Dieter Grahn und Dieter Schubert holten 1972 und 1976 Gold bei Olympia. Unter den vielen erfolgreichen Frauen ragt Christine Hahn-Scheiblich heraus. Sie siegte im Einer 1976 bei Olympia und wurde u. a. zwischen 1974 und 1978 in ununterbrochener Reihenfolge Einer-Weltmeisterin.