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Bäume: Lust oder Last?

Letztes Dresdner Umweltgespräch am 28. November

Am Dienstag, 28. November, 19 Uhr endet die Reihe „4 Elemente – Dresdner Umweltgespräche" mit einem spannenden Finale. Unter dem Titel „Bäume – Lust oder Last? Stell Dir vor, du brauchst einen Baum und keiner ist mehr da“ laden das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden und der Umweltzentrum Dresden e. V. in den Plenarsaal des Neuen Rathauses ein. Eingang Goldene Pforte, Rathausplatz 1. Der Einlass beginnt 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Passend zum Element Luft dreht sich die Podiumsdiskussion um das Grün in der Stadt. Bäume und Sträucher sind für den Boden und Wasserhaushalt, für die Artenvielfalt und auch für den innerstädtischen Temperaturausgleich sehr wichtig. Sie tragen maßgeblich zu einer hohen Lebensqualität im Stadtraum bei. Diese Vorteile sind nicht mit Geld aufzuwiegen. Deshalb hat die Landeshauptstadt vor 20 Jahren für deren Erhalt eine Gehölzschutzsatzung erlassen. Seither muss die Beseitigung von Bäumen und Sträuchern ab einer bestimmten Größe behördlich genehmigt werden. Gehölze bringen aber auch Nachteile mit sich – nicht nur Laub und Schattenwurf. Überhängende Äste oder Wurzelwachstum sind zum Beispiel häufig der Grund für Nachbarschaftsstreitigkeiten. Außerdem erschweren Bäume, dass Wohnraum neu geschaffen wird oder Baugrundstücke vermarktet werden.

Im Jahr 2010 hat nun eine Änderung des Sächsischen Naturschutzgesetzes die Genehmigungspflicht für das Fällen von Gehölzen auf bebauten Grundstücken wieder reduziert. „Große Bäume sind jedoch von enormer Bedeutung für unser Stadtklima und unsere Lebensqualität – besonders bei steigender Bevölkerung und wachsendem Wohnraumbedarf. Deshalb besteht zum Beispiel nach dem städtischen Leitbild ,Die kompakte Stadt im ökologischen Netz‘ auch das städtebauliche Ziel darin, diesen Bedarf nicht durch Ausuferung der Stadtränder und somit Abholzung, sondern durch maßvolle Nachverdichtung der bestehenden Stadtstrukturen zu decken“, erklärt Dr. Christian Korndörfer, Leiter des städtischen Umweltamtes. „Mit dem geänderten Naturschutzgesetz hat nun der Baumeigentümer bei der Entscheidung über den Erhalt oder die Beseitigung seines Baumes mehr Freiheit – aber auch eine enorme Verantwortung. Ist er sich dessen bewusst? Trifft er die Entscheidung nicht nur in seinem, sondern auch im Interesse der Allgemeinheit? Ist er in der Lage, die Vor- und Nachteile des Erhaltens von Bäumen und Gehölzen in der Stadt sachgerecht zu bewerten und gegeneinander abzuwägen?“

Prof. Dr. habil. Andreas Roloff vom Institut für Forstbotanik und Forstzoologie der TU Dresden führt mit einem kurzen Impulsvortrag in das Thema ein. Anschließend diskutiert er mit Tobias Röllig von der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG, Lars Stratmann vom BUND Landesverband Sachsen e. V., René Hobusch vom Landesverband Sächsischer Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e. V. und Arne Rehse vom städtischen Umweltamt. Die Moderation übernimmt die Journalistin Bettina Klemm. Den musikalischen Rahmen des Abends gestaltet das Dresdner Kammerorchester „Serenata Saxonia“. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, die Podiumsdiskussion zu verfolgen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.

Jedes Jahr im November richten das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden und der Umweltzentrum Dresden e. V. die „4 Elemente – Dresdner Umweltgespräche“ aus. Sie umfassen vier Podiumsdiskussionsabende, die sich je einem klassischen Element widmen: Wasser, Erde, Feuer, Luft. Dabei erfolgt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Umweltthemen in der Stadt. Informationen rund um die Dresdner Umweltgespräche stehen im Internet unter www.dresden.de/4Elemente bereit.