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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/07/pm_053.php 04.08.2017 08:43:08 Uhr 23.04.2024 11:20:35 Uhr

Weltweit einmaliger Radmarathon macht Station in Dresden

Am Dienstag, 1. August, startet in Prag der 5. „Metrostav handy cyklo maraton". Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderungen treten bei dem Radmarathon gemeinsam an. Pro Team startet mindestens ein Teilnehmer mit Behinderung - Rollstuhlfahrer auf Handybikes ebenso wie Blinde auf Tandems oder Menschen mit Zerebrallähmung auf Dreirädern. Gefahren wird fünf Tage und Nächte rund um die Uhr. Die vier bis acht Teammitglieder wechseln sich regelmäßig ab und absolvieren so gemeinsam die Renndistanz auf Zeit. Nicht nur die Streckenlänge von 2 222 km und das Zeitlimit von 111 Stunden sorgen für ein ganz außergewöhnliches Radrennen.

Seit Bestehen des Rennens führt die Strecke jedes Jahr durch Dresdens tschechische Partnerstadt Ostrava. Inzwischen ist es Tradition, dass Ostrava ein eigenes Team aufstellt. Kapitän ist der Primator (Oberbürgermeister) Tomáš Macura. In diesem Jahr begleitet Dresdens Sportbürgermeister Dr. Peter Lames gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung das Team aus Ostrava für einen Tag. „Dieser Radmarathon zeigt ganz auf eindrucksvolle Weise, wie Sport die Menschen verbindet“, so Dr. Lames.

Zum Hintergrund

Der Bezirk Ústí und die Landeshauptstadt Dresden setzen gemeinsam das Projekt „Das böhmisch sächsische Grenzgebiet barrierefrei“ im Rahmen des Kooperationsprogramms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014-2020 (INTERREG) um. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Schwerpunktmäßig soll der in der Landeshauptstadt Dresden schon vorhandene Online-Stadtführer für Menschen mit Behinderungen funktional weiterentwickelt, erweitert und auf die Region bis zur deutsch-tschechischen Grenze im Elbtal ausgeweitet werden. Im Bezirk Ústí soll unter anderem ein gleichartiges Informationssystem aufgebaut werden. Geplant sind darüber hinaus Konferenzen zum fachlichen Austausch und ein sportlicher Wettkampf für Menschen mit Behinderungen. In diesem Jahr ist das der "Metrostav handy cyklo maraton."

Hinter diesem Marathon steht Heřman Volf, der seit einem Skiunfall vor elf Jahren gelähmt und seitdem begeisterter Handybiker ist. Als Leiter des Vereins "Cesta za snem" (Der Weg zum Traum) ist er heute für gleich mehrere große Sportprojekte verantwortlich. „Den Marathon gibt es in dieser Form seit 2013. In diesem Jahr fahre ich in einem Viererteam, das sind für jeden von uns etwa 500 Kilometer innerhalb von vier Tagen. Unser Rennen ist heute bereits anspruchsvoller als die Tour de France", lacht Volf. Die Regeln sind einfach: Es werden verpflichtende Kontrollpunkte festgelegt, die die Sportler absolvieren müssen. Welchen Weg sie zwischen diesen Punkten wählen, entscheiden die Teilnehmer selbst. Genauso wichtig wie die körperliche Fitness sind deshalb Planung, Strategie und Taktik. Nicht der Wettkampfcharakter, sondern der Zusammenhalt im Team steht im Mittelpunkt, so Veranstalter Volf. „Bei uns gewinnt jeder eine Medaille, der es bis ins Ziel schafft.“ Die Besonderheit: Der Siegerpokal geht nicht an die Mannschaft, die am schnellsten war, sondern an das Team, das die Idee hinter dem Rennen, also Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung, am besten umgesetzt hat. Dafür wird auch die gemeinsame Vorbereitung des Rennens mitbewertet.