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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/04/pm_031.php 11.04.2017 15:44:08 Uhr 25.04.2024 21:03:07 Uhr

Stadt entwickelt Wohnkonzept

Sozialbürgermeisterin Kaufmann: Dresdner Wohnungsmarkt muss wieder in Balance gebracht werden 

Wie kann die Stadt Einfluss auf den Wohnungsmarkt nehmen? Welche Ziele muss die Stadt verfolgen? Welche Instrumente stehen ihr dafür zur Verfügung und welche Kosten und Risiken sind mit den jeweiligen Instrumenten verbunden? Erste Antworten auf diese hochaktuellen Fragen gab ein öffentliches Symposium am Donnerstag, 6. April 2017, im Dresdner Rathaus. 90 Personen – Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen rund um das Thema Wohnen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger – diskutierten auf Augenhöhe und entwarfen Strategien für die zukünftige Dresdner Wohnungsmarktpolitik.  

„Das Symposium war ein voller Erfolg“, sind sich Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann und Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain einig. Die Impulse der Workshops und der Podiumsdiskussion werden in das neue Dresdner Wohnkonzept einfließen. Es wird als fachlich und politisch abgestimmte Strategie zur Entwicklung des Wohnungsmarktes Leitfaden für kommunale Planungen und Konzepte zum Themenfeld Wohnen sowie Orientierung für die Akteure des Wohnungsmarktes sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums verständigten sich auf vier Ziele für die städtische Wohnungspolitik: 

1. Gewährleistung eines ausgewogenen Wohnungsmarktes hinsichtlich Angebot und Nachfrage 

2. Sicherung der Beratung und Wohnungsversorgung für besondere Bedarfsgruppen  

3. Erhaltung und Weiterentwicklung der Lebensqualität im Wohnumfeld und der Nachbarschaft – „inklusive Quartiersentwicklung“ 

4. Fortführung der kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung und kontinuierliche Kommunikation mit den Wohnungsmarktakteuren 

Die Ziele werden im nächsten Schritt mit Handlungsfeldern und konkreten Maßnahmen untersetzt.  

„Unüberhörbar war beim Symposium der Ruf nach bezahlbarem Wohnen. Moderate Mieten sind zweifelsfrei ein wichtiger Standortfaktor. Es darf nicht sein, dass Facharbeiter und junge Familien unserer Stadt den Rücken kehren, weil sie sich in Dresden keine Wohnung leisten können. Die Stadt steht in der Verantwortung dafür, die Grundversorgung mit Wohnraum für Haushalte mit geringem Einkommen bis ins hohe Alter zu sichern. Es geht um die Balance von Nachfrage und bedarfsgerechtem Angebot. Dieser Verantwortung stellen wir uns gemeinsam mit unseren Wohnungsmarktpartnern“, sagt Kaufmann. Positive Effekte erwartet die Bürgermeisterin vom sozialen Wohnungsbau, von der Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft und dem damit verbundenen Aufbau von Vermögenswerten sowie der Einführung einer Mietpreisbremse. Der Stadtrat hat am 2. März 2017 die neue Wohnungsbaugesellschaft beschlossen. Ihre Gründung soll im Herbst 2017 vollzogen sein. „Mit dem Sächsischen Innenministerium sind wir in puncto Mietpreisbremse weiter in engem Kontakt. Sobald der Freistaat uns dieses Instrument an die Hand gibt, wollen wir es in Dresden nutzen.“ fügt Kaufmann hinzu. Es gelte, vielfältige Lösungen zu entwickeln. Reizvoll seien laut Kaufmann die Unterstützung gemeinschaftlicher Wohnformen und der Aufbau einer Wohnberatung für Haushalte mit geringem Einkommen. 

„Während in Zeiten des entspannten Wohnungsmarktes umfassende Flächenpotenziale zur Verfügung standen, wird die wachsende Wohnungsnachfrage in Dresden auch zu baulichen Verdichtungen führen“, betont Schmidt-Lamontain. Bezogen auf den noch in diesem Jahr startenden geförderten Wohnungsbau weist er darauf hin, dass das Förderprogramm des Landes für private Investoren, Genossenschaften und die neue städtische Wohnungsbaugesellschaft gleichermaßen gilt. „Mit unseren Dresdner Standards für den sozialen Wohnungsbau geben wir eine schlüssige Antwort auf die Frage ,Was bedeutet sozial denn überhaupt?‘. Wir sichern damit zum einen die bauliche Qualität und zum anderen die lange Nutzung und bestmögliche Auslastung der Wohnungen, die in Kürze in Dresden entstehen werden.“ Die Dresdner Richtlinie wird voraussichtlich im Mai 2017 im Stadtrat behandelt.