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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/11/pm_065.php 23.11.2016 16:32:55 Uhr 28.03.2024 21:50:11 Uhr

Erster Bauabschnitt am Maltengraben geschafft

„Nach den Schäden des Hochwassers 2013 war die Renaturierung des Maltengrabens dringend notwendig. Schön, dass nun ein Bauabschnitt fertig ist und es 2017 mit dem nächsten weiter geht. Der Maltengraben ist durch seine Hochdammlage ein Brennpunkt. Bei Hochwasser bricht er immer wieder über die Ufer – sehr zum Ärgernis der betroffenen Anwohner“, erklärt Eva Jähnigen, Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft. „Ein schöner Nebeneffekt des Hochwasserschutzes: Wir stärken Dresdens grünes Netz in Luga. Vielleicht erobern sich schon bald Wachteln und Rebhühner den Maltengraben. Gleichzeitig sammelt sich rund um das Gewässer frische und kalte Luft, die der renaturierte Maltengraben in die Innenstadt trägt. Das hilft vor allem an heißen Sommertagen“, ergänzt sie.

Heute, 18. November 2016, findet der erste Bauabschnitt am Maltengraben seinen offiziellen Abschluss. Der Damm wurde zurückgebaut und damit ein naturnahes Gewässerbett geschaffen sowie ein ufernaher Weg angelegt. In enger Abstimmung mit dem Straßen- und Tiefbauamt wurden zudem die beiden Brücken Kleinlugaer und Heidenauer Straße neu gebaut. Der Bauabschnitt befindet sich zwischen der Bahnstrecke der Bahn AG und Kleinlugaer Straße.

Der Maltengraben entspringt an der Stadtgrenze in Lockwitz und verläuft tief eingekerbt erst durch ein natürliches Tälchen und kreuzt dann die Dohnaer Straße. Im weiteren Verlauf besteht die überwiegende Flächennutzung aus Landwirtschaft, ein Umspannwerk und die Bahnstrecke befinden sich in unmittelbarer Gewässernähe. Nach etwa 4,6 Kilometern mündet er in den Lockwitzbach. Der Maltengraben ist ein erheblich verändertes Gewässer mit meist geringem Gefälle und temporärer Wasserführung bei Regen oder in feuchten Perioden.

„Der Maltengraben verlief bisher künstlich auf einen Hochdamm“, erläutert Harald Kroll vom Umweltamt die Notwendigkeit der Baumaßnahmen. „Dies birgt mehrere Probleme: der Damm aus Erdstoff ist über 100 Jahre alt und marode und deshalb bei Hochwasser sehr störanfällig - Überflutungen breiten sich weit aus. Zudem gibt es keine Entwässerungsmöglichkeit der Flächen“, ergänzt er. Schon zu DDR-Zeiten war der Maltengraben ein großes Problem. Auf Grund von Geldmangel konnte damals keine dauerhafte Lösung gefunden oder gar eine Sanierung durchgeführt werden.
„Spätestens mit dem Hochwasser 2013 war dann die Renaturierung des Gewässers überfällig: Die schlechte Bausubstanz des Dammbauwerkes und das Hochwasser hatten den Damm soweit aufgeweicht und ausgeschlämmt, dass der Damm zerstört wurde“, sagt Harald Kroll weiter. „Die komplexe Hochwasserschadensbeseitigung wurde als größte Wasserbaumaßnahme an den kommunalen Gewässern in den Wiederaufbauplan aufgenommen“, fügt er hinzu.

Ab Frühjahr 2017 soll der nächste Bauabschnitt begonnen werden, von der Kleinlugaer bis zur Lugaer Straße.

Die Gesamtkosten belaufen sich im Rahmen der Hochwasserschadensbeseitigung auf knapp drei Millionen Euro. Davon beanspruchte der erste Bauabschnitt 2,2 Millionen Euro und für den zweiten Bauabschnitt sind Ausgaben von 800 000 Euro geplant. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt wurden zu 100 Prozent von der Sächsischen Aufbaubank gefördert. Bauherren waren das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden sowie das Straßen- und Tiefbauamt für die Brücke Kleinlugaer Straße. Beteiligten Bauunternehmen: Faber Bau für den Maltengraben und die Swietelsky Baugesellschaft für die Brücke Kleinlugaer Straße. Bei der Planung wurde das Umweltamt von den Büros ikd GmbH, KEMPA und Huste & Partner unterstützt, die Bauüberwachung oblag der MoCon GmbH. Die gesamte Baumaßnahme wurde vom Ortsamtsleiter Leuben Jörg Lämmerhirt und vom Schulleiter der 90. Grundschule, Jörg Zanger unterstützt.