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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/08/pm_116.php 05.09.2016 10:59:22 Uhr 28.03.2024 10:21:27 Uhr

Landeshauptstadt Dresden schreibt Integrationspreis aus

Bewerbungen und Vorschläge bis Sonntag, 2. Oktober 2016 möglich

Die Landeshauptstadt Dresden schreibt 2016 einen Integrationspreis aus. Das teilte Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann heute, 31. August 2016, in einer Pressekonferenz mit. „Mit dem Dresdner Integrationspreis zeichnen wir erfolgreiches Engagement für die Integration von Migrantinnen und Migranten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt aus“, betont Kaufmann. „Gesucht werden vorbildliche Aktivitäten des interkulturellen Engagements, die einen nachhaltigen Beitrag für ein vielfältiges, weltoffenes und solidarisches Miteinander in der Dresdner Stadtgesellschaft leisten. Es geht um herausragende Leistungen und ganz alltägliche Dinge gleichermaßen“, so Kaufmann weiter.

Kaufmann weiter: „Gerade im letzten Jahr hat sich in den Stadtteilen und Ortschaften viel entwickelt. Wir haben in Dresden ein flächendeckendes System der Flüchtlingssozialarbeit mit rund 51 Vollzeitstellen geschaffen. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterstützen Asylsuchende beim Ankommen und Orientieren. Sprachbarrieren werden mit dem Gemeindedolmetscherdienst überwunden. Die fünf Regionalkoordinatoren und der städtische Ehrenamtskoordinator fungieren als Lotsen und Netzwerkmanager in den Sozialräumen; sie vermitteln unter anderem Patenschaften und sind Multiplikatoren für Willkommensinitiativen und Arbeitgeber. Wir folgen dem Credo, dass soziale Teilhabe und berufliche Teilhabe zwei Seiten derselben Medaille sind. Deshalb hat die Stadt einen Lenkungsausschuss und engmaschige Netzwerke mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter geschaffen, einen Willkommensordner kreiert und die Arbeitsgelegenheiten für Asylsuchende massiv aufgestockt. In Kürze haben wir die 500-er Marke erfolgreich geknackt“.

Besonders hob die Bürgermeisterin in ihrem Statement das Engagement von Unternehmen und der Zivilgesellschaft hervor. „Hier sind vor Ort starke Partnerschaften gewachsen.“ Kaufmann verwies auf betriebsnahe Sprachkurse, die von sechs Dresdner Unternehmen unterstützt wurden, und eine Praktikabörse bei der am 30. August 2016 insgesamt 27 einheimische Unternehmen und die Stadtverwaltung Einstiegsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen aufzeigten. „Besonders am Herzen liegt mir die Vermittlung von Patenschaften. Alte und neue Dresdnerinnen und Dresdner kommen so direkt und auf Augenhöhe in Kontakt. Das sind zwei wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Integration. Etwa 800 Patenschaften gibt es aktuell in Dresden. Das ist ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Stadt. Ich wünsche mir, dass wir die Anzahl der Patenschaften kontinuierlich steigern. Mit unserem Integrationspreis schaffen wir dafür einen Anreiz.“

Mit dem Dresdner Integrationspreis können Initiativen, Vereine, Verbände und Unternehmen ausgezeichnet werden, die im besonderen Maße Verantwortung übernehmen und sich für die Integration von Migrantinnen und Migranten einsetzen. Eine Jury wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus. Der Preis soll erstmals am 20. Dezember 2016 in einer Feierstunde durch den Oberbürgermeister übergeben werden. Der Integrationspreis ist mit 5 000 Euro dotiert. Vorschläge und Bewerbungen für den Preis 2016 sind bis 2. Oktober 2016 möglich. Die Teilnahmebedingungen und das Onlineformular finden Sie unter www.dresden.de/integrationspreis.

In der Landeshauptstadt Dresden leben aktuell 549 487 Bürgerinnen und Bürger (Stand 30.06.2016). Etwa jeder Zehnte davon hat einen Migrationshintergrund. Ihre Wurzeln liegen in 158 Ländern. Im Zuge der Flüchtlingszuwanderung kamen 4 178 Menschen 2015 als Asylsuchende nach Dresden. 2016 hat die Stadt bislang 1 497 Personen aufgenommen (Stand 29.08.2016).

Bildungskoordinatoren unterstützen bei der Integration

Die Landeshauptstadt Dresden erhält für die nächsten zwei Jahre eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur kommunalen Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte in Höhe von über 300 000 Euro. Das Vorhaben startet im Oktober 2016 und erweitert das Aufgabenspektrum des kommunalen Bildungsmanagements der Landeshauptstadt Dresden um das Thema gesellschaftliche Integration von Neuzugewanderten durch Bildung mit drei Mitarbeitern. Basis für das vom BMBF vollfinanzierte Förderprogramm sind die Zahlen der Geflüchteten und deren Bedarf an wirkungsvollen Bildungsangeboten in den Kommunen. „Die Zuwanderung von Asylsuchenden stellt die Landeshauptstadt Dresden gegenwärtig vor erhebliche Herausforderungen. Dabei leisten sowohl Haupt- als auch ehrenamtliche Kräfte eine herausragende Arbeit in der Flüchtlingshilfe. Gleichzeitig stehen wir vor der Aufgabe, eine gelingende Integration der Neuzugewanderten vor Ort zu organisieren, wobei Bildung eine entscheidende Rolle spielt. Damit die Integration durch Bildung jedoch gelingen kann, müssen alle lokalen Kräfte vor Ort gebündelt werden. Hierbei werden uns die drei Bildungskoordinatoren maßgeblich unterstützen“, so Kaufmann.

Der Geschäftsbereich Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen hatte im März 2016 einen Antrag im Rahmen des BMBF-Förderprogramms „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ gestellt. „Mit der finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums wird es möglich sein, die vorhandenen Bildungsangebote und Handlungsbedarfe durch das Zusammenwirken aller vor Ort tätigen Bildungsakteure zu optimieren und ein ressortübergreifendes und abgestimmtes Handeln zu erreichen.“ betont Kaufmann.

Die Bildungskoordinatoren werden Ansprechpartner sowohl innerhalb der Kommunalverwaltung als auch für vor Ort aktiven zivilgesellschaftlichen Akteure und Initiativen sein und als Schnittstelle für eine bessere Kommunikation und Koordination dienen. „Die besten Voraussetzungen für den Erfolg unseres Vorhabens sehe ich in den vielen außergewöhnlich engagierten Akteuren und Partnern und einer überaus starken und aktiven Zivilgesellschaft in Dresden“, so die Beigeordnete.