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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/09/c_092.php 29.05.2015 00:49:29 Uhr 29.03.2024 11:34:09 Uhr

Verkauf Schloss Nickern

Zur Presseinformation des Bundes der Steuerzahler

Die zweifelhafte Ehrung mit dem „Schleudersachsen“ wird sicherlich der als ungerecht empfinden, der sich mit der Problematik Schloss Nickern näher befasst. Denn um sich dem Thema anzunähern, muss man sich in die Zeit Anfang der 90er Jahre zurückversetzen. Die Stadt bekam ein denkmalgeschütztes, stark sanierungsbedürftiges Schloss in ihr Eigentum übertragen und hatte damit die Verantwortung. Somit war sie auch zum Erhalt verpflichtet und verband die Sicherung und teilweise Sanierung des Schlosses immer mit einer Nutzung für Stadtteilkulturarbeit. Auf diesem Weg konnte die Immobilie mit den eingesetzten 4,6 Millionen EUR für weitere Generationen erhalten werden.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert nicht den Verkauf der Immobilie, sondern die vorher eingesetzten öffentlichen Mittel. Ohne diese aber stünde jetzt wohl nach der verstrichenen Zeit eine kaum verkaufbare Ruine da. So ist aus Sicht der Stadt der Verkauf und auch Erhaltung weiterhin wirtschaftlich sinnvoll gewesen. Das Objekt hat einen gutachterlich festgestellten Verkehrswert von 110.000 EUR. Trotzdem konnte die Immobilie für 270.000 EUR verkauft werden. Dies ist besonders beachtenswert, weil ein weiterer Sanierungsbedarf von 3,7 Millionen EUR festgestellt wurde.

Diesen Betrag für den Sanierungsbedarf konnte die Stadt in Anbetracht ihrer jetzigen schwierigen Finanzsituation nicht erbringen. Deshalb war sie verpflichtet, sehr detailliert und neu zu prüfen, welche Aufgaben sie über ihre Pflichtaufgaben hinaus in welchem Umfang erfüllen kann. Die Bewirtschaftung eines Schlosses ist nicht Aufgabe einer Kommune. Diese Überlegungen führten zum Verkauf.

Der Erwerber verpflichtete sich vertraglich, das Objekt weiterhin als kulturelles Zentrum zu betreiben. Bisher wird das Schloss im Sinne der ursprünglichen Überlegungen der Stadt für die Kulturarbeit genutzt.

Aus heutiger Sicht wird Dresden immer vorrangig in die Entwicklung der städtischen Infrastruktur, also Sanierung von Schulen, Kindertageseinrichtungen und Straßen, investieren. Und dies ist nach der Einschätzung des Beigeordneten für Finanzen und Liegenschaften, Bürgermeister Hartmut Vorjohann, das, was die Stadt aus dieser „Ehrung“ mitnehmen sollte.

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