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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/09/Pm_082.php 25.09.2025 15:22:16 Uhr 13.11.2025 06:51:41 Uhr |
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„KitaGesund“-Studie liefert Daten für passgenaue Gesundheitsförderung bei Kindern
Kitas bekommen Schatzkisten für gesundes Aufwachsen
Wie lernen Kinder spielerisch, sich gesund zu ernähren, sich viel zu bewegen und Sprache mit Freude zu entdecken? Antworten darauf liefert die „KitaGesund“-Studie des Amts für Gesundheit und Prävention gemeinsam mit dem Institut und der Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin (IPAS) der TU Dresden. Erstmals wurden in Sachsen Gesundheitsdaten von Kindern im Kita-Alter in einer Längsschnittanalyse ausgewertet – von der Kita-Zeit bis ins Vorschulalter. Aufbauend auf den Ergebnissen sind praxistaugliche Materialien für Dresdner Kindertagesstätten entstanden. Diese beschäftigen sich kindgerecht mit Bewegung, Ernährung, Körperwahrnehmung, Mund- und Zahngesundheit, Medienkompetenz und Sprachförderung.
Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann„Rund 20.500 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren leben in Dresden. Sie alle verdienen die gleichen bestmöglichen Chancen und sollen gesund aufwachsen. Dazu gehört gut zu hören, zu sehen und zu sprechen genauso wie sich gesund zu ernähren und viel zu bewegen. Je besser die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Kinder heute sind, desto gesünder und widerstandfähiger werden sie als Erwachsene sein.“
Wissenschaft und Praxis Hand in Hand
Unter Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Seidler (TU Dresden) und mit Unterstützung des Amtes für Gesundheit und Prävention wurden über vier Jahre hinweg Daten aus Kita- und Schuleingangsuntersuchungen sowie Elternbefragungen ausgewertet. Daraus ließ sich erkennen, welche Faktoren die Kindergesundheit entscheidend beeinflussen.
Dr. med. Natalie Schmitt, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendgesundheit„Uns war wichtig, nicht nur Wissen zu gewinnen, sondern auch direkt in die Lebenswelt Kita hineinzuwirken. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kitas konnten wir Gesundheitsförderung und Prävention kindgerecht in bestehende Sprachförderkonzepte integrieren.“
Von der Studie in den Kita-Alltag
Auf Grundlage der Forschungsergebnisse wurden praktische Materialien für Erzieherinnen, Erzieher und Eltern entwickelt: Für das pädagogische Personal der Kitas gibt es Sammelordner mit über 100 Seiten Fachinhalten, Anleitungen für Kleingruppenarbeit, Elternimpulsen und Kopiervorlagen. Die Kinder können „Schatzkisten“ mit Spielen, Anschauungsmaterialien und Bewegungsanreizen nutzen. Abgeleitet aus den Erkenntnissen der Studie rückten neben der Sprachförderung die Handlungsfelder Bewegung (Bewegungslied, Bewegungswürfel Tiere, Kreideparcours), Ernährung (Obst und Gemüse, Trinken), Körperwahrnehmung (Das bin ich & Das bist Du), Mund- und Zahngesundheit (Mein Gesicht und meine Zähne) sowie Medienkompetenz besonders ins Blickfeld.
Die Materialien wurden bereits in mehreren Dresdner Pilot-Kitas erfolgreich erprobt – darunter die preisgekrönte Kita „Prohliser Spatzennest“ in Trägerschaft des VSP Verbund Sozialpädagogischer Projekte. Die Einrichtung belegte im Herbst 2024 mit dem Bündnis für Gesundes Aufwachsen unter 500 Bewerbern den zweiten Platz beim bundesweiten Deutschen Kita-Preis.
Susanne Hantschmann aus dem Leitungsteam„Wir nutzen die Unterlagen regelmäßig, angepasst an unsere Schwerpunkte. Besonders die Schatzkiste ist für uns eine wertvolle Unterstützung.“
In der Kita Prohlis sowie in den weiteren Piloteinrichtungen – darunter die 122. Grundschule mit Hort, die Kita Gompitzer Straße, die 139. Grundschule mit Hort, die Kita Hopfgartenstraße 7 und die 102. Grundschule mit Hort – besteht ein klares Anliegen: Die Zusammenarbeit mit den Eltern bei Gesundheitsthemen soll gestärkt werden. Denn diese Kooperation gilt als entscheidender Erfolgsfaktor für nachhaltige gesundheitliche Förderung. Neben bewährten Elternbriefen stehen dafür nun auch neue Materialien aus dem Projekt „KitaGesund“ zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem praxisnahe Themenblätter, die bei Elternabenden oder in Elterncafés eingesetzt werden können.
Nachhaltige Wirkung über Dresden hinaus
Alle Dresdner Kitas können die neuen Materialien ab sofort beim Amt für Gesundheit und Prävention ausleihen (Kontakt: gesundheitsamt-kjg@dresden.de). Zudem sollen die gewonnenen Erkenntnisse bundesweit andere Gesundheitsämter und das Netzwerk „Gesunde Städte“ der WHO inspirieren.
Gefördert wurde „KitaGesund“ durch das Bundesministerium für Gesundheit.