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https://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/europa/partner/brazzaville/reise2020.php 20.12.2021 18:13:38 Uhr 19.04.2024 21:32:43 Uhr

Reise nach Brazzaville 2020

Gruppenfoto der Dresdner Delegation in Brazzaville beim Besuch der Hochschule für Forstwissenschaft
Dresdner Delegation in Brazzaville zu Gast an der Hochschule für Forstwissenschaft

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und kommunaler Selbstverwaltung wurde weiter präzisiert

Vom 15. bis 21. Februar 2020 reiste Oberbürgermeister Dirk Hilbert mit einer großen Delegation in die kongolesische Partnerstadt Brazzaville. Ziel der Reise war es, gemeinsame Projektideen weiter zu präzisieren und zu eruieren, inwieweit die Landehauptstadt Dresden die Stadtverwaltung in Brazzaville bei dringenden kommunalen Aufgaben beraten kann. Auch der Austausch zwischen den Einwohnern beider Städte sollte angeregt werden.

Teil der Delegation waren unter anderem Vertreter der vier größten Fraktionen im Dresdner Stadtrat (Bündnis 90/Die Grünen, CDU, AfD und Die Linke), Fachleute aus dem Bereich Abfallwirtschaft, Verkehrsplanung und Stadtgrün sowie Lehrer von Dresdner Gymnasien und die Leiterin des Heinrich-Schütz-Konservatoriums.

Vor Ort nahm die Delegation viele Fachtermine wahr und einzelne Projekte konnten weiter konkretisiert werden. Oberbürgermeister Hilbert: „Bei allen Vorhaben soll das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Vordergrund stehen. Dresden möchte Fachwissen vermitteln, beraten, weiterbilden. Und wir möchten den zivilgesellschaftlichen Austausch zwischen unseren Städten fördern. Diese Partnerschaft ist keine Einbahnstraße, auch wir können viel von Brazzaville lernen – Improvisationstalent, Gelassenheit und Frohsinn.“

Bildung

Ein Schwerpunkt der Reise lag auf dem Thema Bildung. Insgesamt besuchte die Delegation sechs verschiedene Bildungseinrichtungen, kam mit Schülern und Lehrkräften ins Gespräch. Gerade in die berufliche Bildung muss vor Ort investiert werden. Oft fehlt es an den Schulen an der notwendigen Ausstattung und Ausbildung der Lehrkräfte. Hier kann die Städtepartnerschaft ansetzen: Deutschlehrer aus Brazzaville können zum Sprachaufenthalt nach Dresden kommen, wir können berufliche Gymnasien unterstützen und Kooperation mit Dresdner Berufsschulen initiieren. Außerdem soll der Austausch zwischen Dresdner Schulen und Schulen in Brazzaville angeregt bzw. vertieft werden. Dafür waren die Direktorin des Gymnasiums Dresden Tolkewitz und ein Französischlehrer des Romain-Rolland-Gymnasiums mit in Brazzaville. Sie tauschten sich mit Lehrkräften in Brazzaville aus und konnten die zukünftigen Partnerschulen besichtigen.

Investition in Bildung bedeutet auch, dass die räumlichen Gegebenheiten entsprechend verbessert werden. An der Schule „Jacques Opangault“, derzeit ohne funktionierende Sanitäranlagen für knapp 2000 Schülerinnen und Schüler, plant die Dresdner Hilfsorganisation arche noVa in Kooperation mit einer kongolesischen NGO eine Sanierung.

Gruppenfoto einer Delegation aus Brazzaville beim Beusch 2019 bei der Dresdner Stadtreinigung
Schon 2019 besuchte eine Delegation aus Brazzaville die Dresdner Stadtreinigung - die Zusammenarbeit startete

Abfallwirtschaft

Beim ersten offiziellen Besuch aus Dresden im Januar 2019 in Brazzaville wurde ein Arbeitsprogramm vereinbart, in dem unter anderem angeregt wurde, dass die deutsche Delegation Experten zum Thema Abfallwirtschaft und Infrastruktur mit nach Brazzaville bringt. Der Geschäftsführer der Dresdner Stadtreinigung Frank Siebert konnte sich in Brazzaville ein Bild von der Abfallwirtschaft machen. Nur im Stadtzentrum wird der Müll eingesammelt und entsorgt, alle schwer zugänglichen Stadtteile (und das sind ca. 70 Prozent der Stadt Brazzaville) sind derzeit schlecht an die Abfallentsorgung angebunden. Hier möchte Dresden ansetzen und die kongolesische Kommune unterstützen eine eigene kommunale Abfallentsorgung aufzubauen.

Urbane Landwirtschaft

Auch im Bereich urbane Landwirtschaft möchte Dresden mit den kongolesischen Partnern zusammenarbeiten. Frank Hoffmann, Vorsitzender des Dresdner Stadtverbandes „Dresdner Gartenfreunde“ und ein Vertreter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft konnten sich einen Eindruck von ersten Projekten in Brazzaville verschaffen. Hier gibt es bereits gute Ansätze wie einen städtischen „Versuchsgarten“ der verschiedenen Gemüsebauern zur Verfügung gestellt wird oder das Projekt „Ein Kind, ein Pflanzkübel“ – welches Kinder an Schulen mit dem Anbauen von Gemüse vertraut machen soll.

Gärtnerinnen aus Brazzaville freuen sich über Saatgut aus Dresden
Gärtnerinnen aus Brazzaville freuen sich über Saatgut aus Dresden
Instrumentenübergabe durch OB Dirk Hilbert und Kati Kasper, Leiterin Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden
Instrumentenübergabe durch OB Dirk Hilbert und Kati Kasper, Leiterin Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden

Musik verbindet

Kati Kasper, Leiterin des Heinrich-Schütz-Konservatoriums in Dresden, traf in Brazzaville den Leiter des Kinder- und Jugendorchesters. Sie sprachen über gemeinsame Projekte, die Weiterbildung von Musiklehrern vor Ort und bereiteten dem Orchester eine große Freude durch die Spende von Violinen, Saiten und Noten.

Fazit

Oberbürgermeister Hilbert zeigt sich zufrieden mit der Reise: „Es war ein sehr dichtes Programm für die Kürze der Zeit. Die kongolesischen Kollegen haben sich ausgesprochen bemüht und uns wieder sehr herzlich empfangen. Alle Delegationsmitglieder haben auf dieser Reise viel gesehen und gelernt und haben nunmehr verstärkt das Bedürfnis, ihren Beitrag für die Städtepartnerschaft Dresden – Brazzaville zu leisten, egal ob Stadtrat, Lehrer oder Fachexperte.“