Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/mobilitaetsmanagement/040-Intermodale-Mobilitaetspunkte.php 01.10.2020 09:33:15 Uhr 28.03.2024 20:53:41 Uhr |
Intermodale MOBIpunkte
Grundsätze zur Entwicklung von Mobilitätspunkten
Dresden ist eine wachsende Stadt, der es in der Vergangenheit gelungen ist, trotz eines deutlichen Einwohnerwachstums die Kfz-Verkehrsmengen fast konstant zu halten und stattdessen die Nutzung des Umweltverbundes zu steigern. Bestandteil der Dresdner Mobilitätsstrategie ist das Mobilitätsmanagement, das die Vernetzung aller Verkehrsträger fördern und damit den Umweltverbund stärken soll. Ein weiterer Baustein dieser Strategie sollen zukünftig intermodale Mobilitätspunkte sein, die diesen positiven Trend in die Zukunft fortschreiben. Durch sie sollen bestehende Angebote stärker genutzt werden und dabei den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Elektromobilität, Carsharing und Radverleihsysteme miteinander verbinden. Die nutzerorientierte Vernetzung von Verkehrsangeboten (Stichwort „Mobility as a Service“) ist auch ein internationaler Trend in Großstädten, um bei Wachstum gleichzeitig eine stadtverträgliche Mobilität zu sichern.
Die aktuelle Befragung zum Verkehrsverhalten „SrV 2013“ hat gezeigt, dass ca. 57 Prozent aller Dresdner für ihre täglichen Wege neben dem zu-Fuß-Gehen schon heute regelmäßig mindestens zwei weitere Verkehrsmittel nutzen. Nur 25 Prozent aller Dresdner nutzen ausschließlich das Auto, während 30 Prozent zwar über ein Auto verfügen, aber trotzdem für Ihre Wege regelmäßig den ÖPNV, das Carsharing und das Fahrrad nutzen.
Die Einrichtung von intermodalen „Mobilitätspunkten“ soll die bestehenden Angebote im ÖPNV, Carsharing und im Radverleih besser vernetzen und die Elektromobilität einbinden. Mobilitätspunkte sollen dabei dort eingerichtet werden, wo sie zentral wahrgenommen werden und eine maximale öffentliche Präsenz erreichen, damit neue Nutzer die intermodalen Angebote optimal wahrnehmen können. Um auch eine organisatorische Erleichterung des Umstiegs zwischen Auto, Rad und ÖPNV zu erreichen, soll auch ein integriertes Zugangsmedium (App, Mobilitätskarte) entwickelt werden.
In Verbindung mit Elektromobilität und emissionsarmen Kfz kann eine stärkere Carsharing-Nutzung die Stadt vom ruhenden Verkehr und gleichzeitig von Emissionen entlasten. Aber auch die Nutzung des Radverkehrs und des ÖPNV soll durch Mobilitätspunkte gefördert werden, da Leihräder an zentraler Stelle mit dem ÖPNV verknüpft werden. Auch kann durch die Förderung von Radverleihsystemen der Bedarf der Radmitnahme im ÖPNV sinken.
Die Beschlüsse des Stadtrates:
- V2476/13 ( 20.11.2014) „Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP 2025plus)“ und
- A0715/13 (26.09.2013) „Carsharing und Elektromobilität in den Dresdner Stadtraum integrieren“
beinhalten konkrete Maßnahmen des intermodalen Mobilitätsmanagements und die Förderung von Elektromobilität und Carsharing für Dresden. Weitere vom Stadtrat beschlossene Konzepte beinhalten ebenfalls den Gedanken des Mobilitätsmanagements:
- V2021/12 (20.06.2013) „Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept 2030“
- V1017/11 (12.05.2011) „Luftreinhalteplan für die Landeshauptstadt Dresden 2011“
- V 3054-UK60-09 (16.03.2009) „ Masterplan Lärmminderung“
Mit der Vorlage 1416/16 aus dem Stadtplanungsamt hat der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden die Einrichtung intermodaler Mobilitätspunkte am 22. März beschlossen.
Bestehende intermodale Angebote in Dresden
In Dresden bestehen aktuell bereits flächendeckend intermodale Angebote. Dazu zählen die ca. 170 Carsharing-Stationen des Anbieters teilAuto mit über 10.000 Nutzern. Ein weiterer Akteur im Carsharing Dresdens ist die Firma Greenwheels sowie weitere Partner.
Nach Befragungen der Betreiber ersetzt ein Carsharingfahrzeug dabei 10-12 private Kfz, was insbesondere in Stadtteilen mit hoher Einwohnerdichte Parkraum spart und gleichzeitig die Nutzung des Umweltverbundes fördert, denn Carsharingnutzer legen nur 10 Prozent Ihrer Wege mit dem Kfz zurück und damit um das vierfache seltener als der Durchschnitt der Dresdner Bevölkerung. Der Betrieb des Carsharings in Dresden erfolgt eigenwirtschaftlich. Die Nachfrage nach dieser Mobilitätsdienstleistung steigt kontinuierlich. Allerdings fehlen Flächen für die Bereitstellung der Fahrzeuge, da diese bisher nur private Flächen nutzen, die in zentralen Bereichen nicht mehr verfügbar sind.
Das öffentliche Radverleihsystem in Dresden operiert derzeit mit ca. 600 Fahrrädern an vielen virtuellen und einigen festen Stationen sowie einer „Flexzone“. Es wird privat durch die DDV-Mediengruppe eigenwirtschaftlich betrieben und durch verschiedene Partner (z.B. die Dresdner Verkehrsbetriebe) unterstützt.
Zudem verfügt Dresden über ein attraktives ÖPNV-System, mit hoher Flächenabdeckung und dichten Takten. Dies ist Voraussetzung für die Nutzung weiterer intermodaler Angebote.
Bezüglich der Kfz-Elektromobilität in Dresden (der ÖPNV erbringt einen Großteil seiner Leistungen bereits mit Elektroenergie) bestehen noch große Potenziale, die insbesondere in Kooperation mit Volkswagen weiter ausgebaut werden sollen. Im Dezember 2017 waren in Dresden 80 private und 183 gewerbliche Elektro-Pkw zugelassen. Dies sind knapp 1 Promille aller zugelassenen Kfz in Dresden. Nur jedes tausendste Fahrzeug in Dresden verkehrt damit aktuell rein elektrisch. Dafür stehen ca. 50 Ladestationen zur Verfügung, die teils aber nicht ganztägig genutzt werden können. Ziel ist es, bis Ende 2019 über 200 Ladepunkte einzurichten, die die Bestehenden ergänzen. Fast die Hälfte werden Schnelllader sein.
Ca. 6 000 Dresdner Haushalte haben ein Pedelec zur Verfügung, was jedem 50. Haushalt bzw. 2 Prozent aller Haushalte entspricht. Die Zahl der Pedelecs übersteigt aktuell die Zahl der Elektro-Kfz um den Faktor 30.
Der Taxibereich in Dresden wird durch konzessionierte Betreiber (insbes. Dresdner Funktaxi aber auch weitere Firmen) abgedeckt. Hinzu kommen Mietwagenbetriebe wie 8x8. Auch Sharingdienste mit Privat-Kfz wie Blabla-Car sowie Kleinbusvermieter wie Carl und Carla sind in Dresden aktiv. Der Mietwagenanbieter „Clever Shuttle“ (Hauptaktionär ist hier die Deutsche Bahn/DB-Rent) plant eine Ausweitung seines Bediengebietes auf Dresden.
Eckpunkte der Gestaltung Dresdner Mobilitätspunkte
Aktuell sind für die Gesamtstadt 76 Mobilitätspunkte geplant, die sich in zwei Typen einteilen und die zudem durch kleinräumige Standorte im Carsharing und im Radverleih ergänzt werden sollen. Bereits heute bestehen in Dresden ca. 170 Carsharingstationen, die nicht alle durch Mobilitätspunkte ersetzt werden sollen.
Der aktuelle Konzeptstand geht von 13 zentralen und 63 wohnortnahen Mobilitätspunkten aus. Letztere sind auch an intermodalen Schnittstellen außerhalb zentraler Bereiche angeordnet.
Aus einer Vielzahl von Recherchen und Diskussionen wurden für die Gestaltung von Mobilitätspunkten Eckpunkte definiert, nach denen sich das Dresdner System gestalten soll. Diese sind:
- Beschränkung der Mobilitätspunkte auf Standorte mit intermodalem Potenzial und nicht auf alle denkbaren Standorte für Carsharing-, Lade- oder Radverleihangebote
- Flexibles, erweiterbares System ohne hohe Investitions- und Betriebskosten
- Eignung für öffentliche und private Flächen sowie verschiedene Nutzungsintensitäten
- Differenzierung nach Ausstattung der Stationen, besonders bei Ladetechnik und Verleihangebot – Fokus beim Eletroladen an Mobilitätspunkten bevorzugt als AC/DC Schnelllader (max. 150 kW)
- Einbindung verschiedener Mobilitätsangebote: ÖPNV, öffentliches, stationsbasiertes Carsharing, öffentliches Elektroladen, öffentlicher Radverleih, Informationsangebote sowie Taxi und weiteren Servicefunktionen
- Baukastensystem für die einzelnen Komponenten, die auch räumlich getrennt einsetzbar sein müssen
- einfache Formgebung, die sich ins Stadtbild an verschiedensten Stellen einpasst und doch auffällig ist, Angebote beim Betreiber DVB AG integriert (Vorzug: Stelensystem mit Folienbeklebung sowohl mit großen Elementen zur Fernwirkung als auch Elementen, die den Einzelfunktionen eines Mobilitätspunktes zugeordnet sind)
- Verzicht auf Info- oder Buchungsterminal und spezifische Applikationen sondern Nutzung vorhandener - auch dezentraler - Buchungs- und Infosysteme
- einfache Nutzung mit der Mindestvoraussetzung Besitz eines Mobiltelefons, Berücksichtigung touristischer Nutzergruppen,
- zukünftig auch Zugang zu intermodalen Angeboten ergänzend mit Mobilitätskarte oder App als umfassender Mobilitätsservice
- möglichst intensive Nutzung der Ladeinfrastruktur
- Bauliche Berücksichtigung der Barrierefreiheit (insbesondere im Gehwegbereich) und Lage der Kabel zum E-Laden (Stolperfallen)
- Berücksichtigung des persönlichen Sicherheitsgefühls
- Regionale Erweiterungsoption bei Gestaltung/Design
Stand der Umsetzung in Dresden
Intermodale Mobilitätspunkte haben hohe Priorität
Direkt nach dem Beschluss des Verkehrsentwicklungsplanes 2025plus begann Anfang 2015 die Arbeit an deren Umsetzung. Als erstes wurden durch die Landeshauptstadt Dresden die konzeptionellen Grundlagen mit Betreiberkonzept und einer lokalen Kooperationsstruktur geschaffen sowie Potenziale und Standorte ermittelt. Nach politischer Diskussion und Beschluss dieses Konzepts im März 2017 wurden die rechtlichen Grundlagen durch die Anpassung des öffentlichen Dienstleistungsauftrags für die DVB AG geschaffen sowie die Sondernutzungssatzung angepasst. Die Nutzungen an Mobilitätspunkten und auch das Elektroladen werden damit kostenfrei gestellt. Auch die neue Stellplatz- und Garagensatzung enthält nun Anreize zur Schaffung von Carsharingstellplätzen.
An den Mobilitätspunkten werden die Angebote des ÖPNV mit dem öffentlichen Radverleihsystem und Carsharing verknüpft. Damit soll die Mobilität ohne eigenes Auto und mit dem ÖPNV als Rückgrat gefördert werden. Die E-Ladesäulen an den MOBIpunkten sollen zusätzlich das Angebot von Ladeinfrastruktur für den steigenden Anteil gewerblicher und privater E-Autos und Taxen deutlich verbessern. Die Dresdner Mobilitätspunkte sind mittlerweile unter der Marke MOBI als MOBIpunkte bekannt.
Zwischen Stadtratsbeschluss und dem ersten MOBIpunkt liegen nur 18 Monate
Entsprechend des Stadtratsbeschlusses erfolgte auch die systematische Prüfung verschiedener geeigneter Betreibermodelle. Im Zeitraum von April 2017 bis Juli 2018 wurden dann die Planungen konkretisiert, ein Corporate Design entwickelt und die vertraglichen Grundlagen für das lokale Betreiberkonsortium aus DVB AG und DREWAG sowie DDV-Medien mit sz-bike und der mittelständischen Firma teilAuto aus Halle/S. als Carsharingbetreiber gebildet. Gleichzeitig wurden durch die DVB AG Fördermittel für sechs Pilotstandorte aus der nationalen Klimaschutzinitiative aquiriert.
In einer umfassenden Studie wurde an einem Mock-Up eines fiktiven Mobilitätspunkts in Trachenberge die Reaktionen verschiedener Nutzgruppen auf die Angebote und das Design analysiert. Daraufhin erfolgten noch wesentliche Anpassungen die auch in die Entwicklung einer multimobilen Applikation einflossen. Zudem lief von Juni 2017 bis September 2017 die Kampagne „Multimobil. Für Dich. Für Dresden.“ in der die zukünftigen Partner an den Mobilitätspunkten im Vorgriff auf dieses Angebot intermodale Mobilität erklären und auf vielen Medienkanälen den Dresdnerinnen und Dresdnern die Vorteile für Ihre Stadt zeigen.
Parallel dazu wurden die baulichen Planungen vorangetrieben und die erforderlichen Abstimmungs- und Genehmigungsverfahren entwickelt. Da diese Form von Kooperation im Mobilitätsbereich für alle Partner Neuland ist, mussten hier innovative Formen der Zusammenarbeit entwickelt und gleichzeitig praktikabel (Winterdienst, Schadensbeseitigung) und rechtssicher umgesetzt werden.
Von den aktuell geplanten 76 Mobilitätspunkten wurden sechs als Pilotstandorte umgesetzt (Pirnaischer Platz, Bahnhof Mitte, Altpieschen, P+R Prohlis, Fetscherplatz und Wasaplatz). Zehn weitere Standorte folgten bereits bis Mai 2020.
Neue Marke für Dresden
Die beteiligten Anbieter an den Mobilitätspunkten werden zukünftig auch unter einer einheitlichen Gestaltung und Marke auftreten. Diese wurde mit der Eröffnung des ersten Mobilitätspunkts am 21. September 2018 präsentiert. Ziel ist es, dass die angebotenen Services als gemeinsames und verlässliches Angebot wahrgenommen werden. Diese Marke kann auch erweitert werden – sowohl regional als auch auf weitere intermodalen Angebote von Radparkhäusern bis zu kleinen Einzelstandorten im Bike- und Carsharing.
Der Mobilitätspunkt Pirnaischer Platz wurde am 21. September 2018 und damit 18 Monate nach dem Stadtratsbeschluss eröffnet. Mit Förderung durch das EU-Projekt Smart City/MAtchUP erfolgte danach eine Evlauierung von Nutzerakzeptanz und –reaktionen, deren Ergebnisse in die Umsetzung der weiteren Standorte eingeflossen sind.
Die Standorte werden im Auftrag der DVB AG bzw. der DREWAG beplant. In der von Oberbürgermeister Dirk Hilbert im Juni 2018 gegründete „Task Force MOBIpunkte“ arbeiten Stadtplaner, Verkehrsplaner, Genehmigungsbehörden, die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB AG) und der lokale Energieversorger DREWAG intensiv und fachübergreifend zusammen.
Einheitliches System für Dresden
Im Unterschied zu einigen anderen deutschen Städten soll in Dresden ein stadtweit einheitliches System in Trägerschaft lokaler Akteure entstehen. Die darin gebündelten Angebote sollen ein hohes Maß an Servicequalität bieten und dauerhaft sein. Hier besteht der Anspruch; nur solche Dienstleistungen anzubieten, die langfristig verlässlich sind, weil sonst das strategische Ziel von weniger privater Kfz-Nutzung nicht erreicht werden kann. Gleichzeitig muss aus technischer Sicht eine hohe Flexibilität möglich sein, da die Entwicklung von Ladeinfrastruktur aber auch digitalen Services sehr dynamisch ist. Die Dresdner Mobilitätspunkte werden deshalb keine festen IT-Einbauten, Monitore oder ähnliches erhalten. Auch die Ladeinfrastruktur wird separat bedienbar sein, um auf technische Entwicklungen zu reagieren und einzelne Komponenten tauschen oder hinzufügen zu können.
Einen deutlichen Fortschritt in der Nutzung wird durch eine neue intermodale App erwartet. Das ist eine große Herausforderung, dann hierfür müssen die Schnittstellen verschiedener und bisher separat agierender Anbieter sicher und komfortabel verbunden werden. Dies gestaltet sich sehr komplex. Das Ziel ist hier ein „Single-Sign-On“-System zu schaffen, von dem die bisher getrennten Nutzungen ohne weitere Registrierungshürden durch einen einmaligen Login gemeinsam erreicht werden. Auch die Einbindung von Handyparken ist perspektivisch angedacht, sodass eine tatsächliche multimobile-App für Dresden entstehen kann. Eine erste Umsetzungsstufe soll ÖPNV und Carsharing enthalten. Das Angebot wird durch die DVB dann sukzessive ausgebaut.
Mehr Infos unter:
MOBIpunkte Ausblick 2020plus
Auch in Zukunft soll der ÖPNV das Rückgrat einer nachhaltigen städtischen Mobilität bleiben. Das muss im Einklang mit den Wünschen der Bürger nach individueller Mobilität stehen. Für die entsprechende Wahlfreiheit werden in den nächsten zwei Jahren weitere 30 MOBIpunkte realisiert. Ebenso soll die E-Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden, denn die Umstellung auf nicht-fossile Antriebe im Sinne einer CO2-neutralen Mobilität hat trotz Corona immer noch nichts von ihrer Dringlichkeit eingebüßt. So verfügen alle voll in Betrieb genommenen 16 MOBIpunkte über öffentliche Ladeinfrastruktur. An vielen MOBIpunkten kann nun auch elektrisches Carsharing genutzt werden, wie zum Beispiel am Bahnhof Mitte oder an der TU Dresden. An zusätzlichen sieben MOBIpunkten ist die öffentliche Ladeinfrastruktur bereits vorgezogen in Betrieb gegangen wie zum Beispiel am P+R-Platz in Kaditz.
Aktuelle Planung
Unter den aktuell in Planung befindlichen MOBIpunkten sind für die Umsetzung 2020 zum Beispiel der S-Bahnhof Freiberger Straße (WTC), die Äußere Neustadt mit den MOBIpunkten Alaunpark, Martin-Luther-Straße, S-Bahnhof Bischofsplatz und Königsbrücker Platz sowie die Friedrichstadt vorgesehen. Auch Striesen mit dem Pohlandplatz und der Altenberger Straße, Gruna, Plauen, Cotta, Gorbitz, Bühlau, Trachau und Pillnitz bekommen ihre ersten MOBIpunkte. Diese Informationen können immer aktualisiert im Themenstadtplan der Landeshauptstadt Dresden abgerufen werden.
MOBIpunkte auf privaten Stellplätzen?
Die meisten MOBIpunkte befinden sich im öffentlichen Straßenraum, aber einige, wie an der Gläsernen Manufaktur und an der Zwinglistraße, liegen auf privaten Grundstücken. Diese beiden Standorte wurden in Kooperation mit Volkswagen bzw. der Wohnungsgenossenschaft Aufbau umgesetzt. Im Jahr 2021 wird gemeinsam mit der städtischen Wohnungsgenossenschaft WiD auf der Alemannenstraße ein MOBIpunkt mit Bau eines Wohnhauses realisiert. Dieses Kooperationsmodell ist weiter ausbaubar. Auf Basis der Dresdner Stellplatz- und Garagensatzung können zudem seit 2019 private Investoren ihre Stellplatzverpflichtungen durch Carsharing reduzieren. Das spart den Bauherren Kosten und ermöglicht wohnortnahe Carsharing-Angebote.
Finanzierung der MOBIpunkte
Die Finanzierung der MOBIpunkte ist gesichert, da sie überwiegend unabhängig von der Haushaltsperre der Landeshauptstadt Dresden über die Partner DVB AG und DREWAG und externe Förderprogramme läuft. Gefördert werden die MOBIpunkte vom Bundesumweltministerium im Rahmen der „Nationalen Klimaschutz-Initiative“, vom Bundeswirtschaftsministerium über das Programm „DatenTanken“ zur Förderung der Elektromobilität sowie über das EU-Projekt MAtchUP. Durch das Fördervorhaben MAtchUP soll sich Dresden zu einer führenden „Smart City“ in Europa entwickeln, indem die Bereiche Energie, Digitalisierung und Mobilität nachhaltig verknüpft werden.
Wie reagieren die Bürger auf die MOBIpunkte?
Das Feedback zu den MOBIpunkten ist überwiegend positiv, selbst wenn dafür punktuell öffentliche Stellplätze für das E-Laden oder das Carsharing wegfallen. Das betrifft aktuell unter zwei Prozent der im Umfeld verfügbaren Stellplätze. Und gerade dort, wo die Parkplätze knapp sind, ist Carsharing am sinnvollsten. Denn wenn ein Carsharing-Angebot wohnortnah besteht, können selten genutzte Pkw abgeschafft werden, und der Parkdruck sinkt. Das Angebot von Ladesäulen für E-Autos im öffentlichen Straßenraum ist dort wichtig, wo die Bebauung dicht und private Stellplätze kaum verfügbar sind. Um dies den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren, werden bei Bedarf die Planungen in den Stadtbezirksräten oder den Ortschaften vorgestellt und diskutiert. Die Hinweise sind für die Umsetzung sind wertvoll.
Gestaltung der MOBIpunkte
Das Design der MOBIpunkte im Dresden-typischen Gelb verbunden mit einem dezenten Anthrazit ist eine Besonderheit im deutschlandweiten Vergleich und wichtig für die Erkennbarkeit der Angebote. Die Farbgebung findet sich einheitlich bei allen Elementen wieder, von der Stele bis zur Ladesäule und vom Carsharing bis zum Leihrad Dieses Gestaltungskonzept der MOBIpunkte ist prägnant, zeitlos und leicht wiederzuerkennen. In den letzten Monaten wurde intensiv an der neuen Marke MOBI der DVB gearbeitet, die neben der bekannten Gestaltung auch eine einheitliche Buchungsapp mit attraktiven Tarifen zum Ziel hat.
Als erstes Zeichen wird vielen Nutzerinnen und Nutzern von Carsharing aufgefallen sein, dass die Fahrzeuge an einigen MOBIpunkten nicht rot, sondern gelb-anthrazit im MOBI-Design gestaltet sind. Buchbar sind sie ganz normal über die Carsharing-Mitgliedschaft. Sie sind ein echter Hingucker bei der Fahrt durch die Stadt.
Sonderkonditionen
Ab Sommer 2020 wird es zudem exklusiv für DVB-Abokunden attraktive Sonderkonditionen für Carsharing geben. Ohne zusätzliche Kosten kann dann direkt nach der Anmeldung bei teilAuto und der erfolgreichen Online-Führerscheinüberprüfung losgefahren werden, da mit diesem Tarif Kaution, Startgebühr oder Grundgebühr zukünftig entfallen. DasAutos kann über die Abo-Chipkarte der DVB freigeschalten werden.
Voraussichtlich ab August 2020 wird das neue öffentliche Fahrradverleihsystem MOBIbike der DVB mit dem Kooperationspartner nextbike starten. Neben den Vorteilen für DVB-Abokunden, dass die Räder mehrmals täglich für bis zu 30 Minuten kostenfrei genutzt werden können, kann auch das Leihrad mit der Chipkarte der Stammkunden ohne eine vorherige Registrierung spontan entsperrt und genutzt werden.
Die Buchung der Services, wie Bike- und Carsharing, E-Laden und intermodale Verbindungsauskünfte, sollen in Zukunft über eine einzige multimodale App, die MOBIapp,verfügbar sein. Die DVB arbeitet intensiv an deren technischen Umsetzung.
mobi-dresden.de, Lastenräder und ein neues Verkehrsschild
Um die Marke MOBI den Dresdnerinnen und Dresdner noch bekannter zu machen, wird ebenfalls im Sommer 2020 eine stadtweite Marketingkampagne starten. Einen kleinen Einblick liefert dazu die Internetseite mobi-dresden.de.
Lastenräder werden zu einer immer weiter verbreiteten Transportoption. Ob bei der Belieferung oder dem Getränkeeinkauf um die Ecke. Ein erster Test von Lastenrädern des Dresdner Vereins Frieda&Friedrich am MOBIpunkt Altpieschen läuft sehr gut. Die DVB plant 2020 an zwei weiteren MOBIpunkten ein Lastenrad anzubieten.
Und noch ein verkehrsrechtlicher Hinweis: Ende April 2020 wurde die Straßenverkehrsordnung geändert. Es gibt nun ein neues Schild, das Parkplätze für Carsharing reserviert. Dieses wird an allen neuen MOBIpunkten eingesetzt und auch die bisherigen Reservierungsschilder an den bestehenden MOBIpunkten ersetzen.