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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/naturschutz/artenschutz/wettbewerb-naturstadt.php 12.08.2021 16:56:12 Uhr 25.04.2024 01:21:12 Uhr

Dresdner Wildbienengärten

Mit prämiertem Zukunftsprojekt zu insektenfreundlichen Lebensräumen in Dresdens Gärten
Erklärfilm des Wettbewerbs „Naturstadt- Kommunen schaffen Vielfalt“

Dresden gehört 2020 zu den Siegern beim bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“.

Mit dem prämierten Zukunftsprojekt „Dresdner Wildbienengärten“ möchte das Umweltamt der Stadt Dresden gemeinsam mit dem BUND Dresden und der Wildbienenexpertin Mandy Fritzsche insektenfreundliche Lebensräume in Dresdens Gärten entstehen lassen.

Kleingärten in Insektenoasen verwandeln

Das Artensterben besonders bei Insekten hat bedrohliche Ausmaße angenommen. Lebensraumverluste und ein Verarmen der Landschaft tragen dazu bei. Deshalb stellt die Stadtverwaltung mehr und mehr Flächen auf insektenfreundliche Pflege um.

Informationstafel erklärt, dass bunte Wiesen Artenvielfalt ins Stadtzentrum bringen
Informationstafel über Artenvielfalt dank bunter Wiesen in Dresden

Aber auch die Dresdnerinnen und Dresdnern können etwas bewegen: Kleingärten leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und können dabei gleichzeitig die biologische Vielfalt in Dresden fördern.

„Wenn wir Wildbienen ein Zuhause geben, schützen wir diese bedrohten Arten und holen uns gleichzeitig fleißige kleine Helfer in den Garten. Denn Wildbienen sind wichtige Bestäuber vieler Pflanzenarten und sehr wirksame Schädlingsbekämpfer“, erklärt die Biologin und Projektverantwortliche des Umweltamtes, Anne Bartuschka.

Und wie kommen die Wildbienen in den Garten? Es ist relativ einfach, im eigenen Garten Nistmöglichkeiten für Wildbienen anzubieten und ein passendes Nahrungsangebot bereitzuhalten. Wie das genau geht, zeigen die Fachleute vom Umweltamt und BUND gern vor Ort:

Informationsveranstaltungen zu Insektenoasen

Für interessierte Kleingartenvereine führt das Projektteam Informationsveranstaltungen zum Wildbienenschutz durch, zum Beispiel im Vereinsheim der Sparte. Bei einem anschließenden Rundgang durch die Kleingartenanlage werden praktische Tipps und Hinweise zur bienenfreundlichen Gestaltung der Gärten vermittelt.

Interesse an einer Wildbienenschulung in Ihrem Kleingartenverein? Dann kontaktieren Sie Anne Bartuschka per E-Mail über abartuschka@dresden.de. Schulungstermine werden ab September angeboten.


Ergänzend gibt es auch eine Informationsbroschüre mit Hintergründen und praktischen Ratschlägen, wie ein Garten mit einfachen Mitteln in ein Wildbienenparadies verwandelt werden kann. Diese wird den teilnehmenden Sparten gern zur Verfügung gestellt.


Zukunftsprojekt „Dresdner Wildbienengärten“

Garten im Kleingartenverein Pieschen
Garten im Kleingartenverein Pieschen
Bienen (links) und Wespen (rechts) werden oft verwechselt.
Bienen (links) und Wespen (rechts) werden oft verwechselt.
Diese Biene hat ihr Nest in ein Baumloch gebaut.
Diese Biene hat ihr Nest in ein Baumloch gebaut.

Ziel des Projektes „Dresdner Wildbienengärten“ ist es, interessierte Mitstreiter dafür zu gewinnen, ihre Gärten in bienen- und insektenfreundliche Oasen umzugestalten und damit mehr Artenvielfalt in ihren Gärten zu schaffen. Dafür sollen sowohl vielfältige Nistmöglichkeiten geschaffen werden, als auch heimische Wildstauden gepflanzt, die ein artenreiches und ganzjähriges Nahrungsangebot bieten.

Besonders Lebensräume von seltenen Wildbienen und solitär lebenden Wespen sollen entwickelt werden. Da diese zumeist im Boden nisten, kann bereits mit der Anlage von Offenbodenflächen aus Lehm oder Sand eine Besiedlung befördert werden. Auch Totholz, Markstängel der Brombeere oder Fels- und Mauerspalten werden für den Nestbau genutzt und lassen sich als Strukturelemente in jeden Garten integrieren.

Mit einem Informations- und Beratungsangebot werden Experten vor Ort Dresdner Kleingärtnerinnen und Kleingärtner sowie weitere Interessierte anleiten, in ihrem grünen Wohnumfeld Habitate für die Tiere zu entwickeln. Hierfür wird ein Vorschlagskatalog leicht umzusetzender Maßnahmen erarbeitet.

Flankierend dazu sollen Kenntnisse zum Nahrungspflanzenspektrum vermittelt werden. Viele Wildbienenarten sind beim Blütenbesuch spezialisiert und benötigen als Pollenquelle eine einzige Pflanzengattung oder -familie. Im Rahmen des Projektes soll regionales Saatgut für eine Bepflanzung mit ganzjähriger Blütentracht zur Verfügung gestellt werden.

Zudem sollen ausgewählte Gemeinschaftsgrünflächen der Kleingartenvereine in vielfältige Wildbienengärten verwandelt und langfristig erhalten werden. Dabei werden die naturräumlichen Besonderheiten vor Ort berücksichtigt. So werden Kleingartenanlagen in eher lehmigen Habitaten ein eigenes Maßnahmenpaket und andere Zielarten vermittelt bekommen, als beispielsweise Lagen mit sandigen oder mageren Böden. Auf diese Weise können unterschiedliche Naturräume in Dresden und die Vorstellungen der Dresdner Kleingärtner Berücksichtigung finden.

Über die Struktur des Kleingartenverbandes lassen sich hoffentlich zahlreiche Mitwirkende bei der Gestaltung insektenfreundlicher Lebensräume in Dresden gewinnen. Mit deren Engagement kann auch über die Projektlaufzeit hinaus die Nachhaltigkeit der Maßnahmen gesichert werden.