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https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadtplanung/stadtteilplanung/Herzogin_Garten.php 11.09.2018 14:26:32 Uhr 25.04.2024 06:37:06 Uhr

Herzogin Garten

Der Herzogin Garten war eine 2 ha große Brachfläche inmitten der Dresdner Innenstadt. Das Areal liegt am nördlichen Rand der historischen Altstadt in unmittelbarer Nachbarschaft von Zwinger und Postplatz.

Der heutige Zustand des Gebietes Herzogin Garten ist das Ergebnis einer langen Kette von Wandlungen in Gestalt und Nutzung, von Überformungen und Vernachlässigung. Im Verlaufe dieses mehr als 4 Jahrhunderte währenden Prozesses spiegeln sich an diesem Ort sowohl die verschiedensten Auffassungen europäischer Gartenkultur, als auch die Wandlungen des stadträumlichen Umfeldes, die eine kontinuierliche Reduzierung der Gartenfläche zur Folge hatte. Dass das Gelände noch tief im Bewusstsein der Stadt Dresden verankert ist, zeugt gleichermaßen von der langen Kontinuität des Ortes als auch von seiner Wandlungsfähigkeit innerhalb des Stadtgefüges.

Der 1591 angelegte Herzogin Garten war vor der Zerstörung 1945 mit dem Orangeriegebäude, dessen Giebel noch erhalten ist, sowie den Garten ergänzenden baulichen Anlagen bebaut.
Seit der Zerstörung im Februar 1945 liegt das Quartier zwischen Ostra-Allee, Hertha-Lindner-Straße, Am Queckbrunnen und An der Herzogin Garten brach. Die ehemaligen Gartenanlagen waren nur noch auf Grund von erhaltenen Resten der Orangerie an der Ostra-Allee und markanten Einzelbäumen zu erahnen. Das Gelände des Herzogin Gartens befand sich in einem verwahrlosten Zustand.

Städtebauliches Ziel war die Entwicklung einer dem innerstädtischen Standort angemessenen Bebauungs- und Nutzungsstruktur, welche in Anlehnung an die historische Nutzung durch eine öffentlich nutzbare Gartenanlage ergänzt werden sollte.

Aufgrund der bedeutenden Lage des Grundstückes in der Nähe des Zwingers, seiner besonderen Geschichte und der daraus resultierenden denkmalpflegerischen Anforderungen an die Gestaltung sowie des großen öffentlichen Interesses an dem Standort, wurde bereits 1999 für künftige Nutzung und Bebauung der Flächen ein Gutachterverfahren durchgeführt.
Im Ergebnis wurde die Arbeit des Architekturbüros meyer und bassin aus Dresden als Grundlage für die weitere Planung empfohlen.

Das Konzept basiert auf der Idee, im Kerngebiet des historischen Standortes mit gartenkünstlerischen Mitteln unserer Zeit wieder einen Garten von hoher Qualität zu schaffen, der die Erinnerung an den Herzogin Garten mit neuen Bildern und neuem Leben füllt. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es der Einbettung des Gartens in ein ebenso hochwertiges städtebauliches Umfeld. Durch die Einbindung in eine dem innerstädtischen Standort angemessene Bebauung wurden vielfältige Anbindungen an eine sehr heterogene Umgebung möglich.

Nach Abstimmungen mit den Grundstückseigentümern bildete dieser städtebauliche Entwurf die Basis für den Bebauungsplan Nr. 104, Herzogin Garten, welcher im Dezember 2003 zwar vom Stadtrat beschlossen wurde, jedoch keine Rechtskraft besitzt. Das dem Bebauungsplan zugrundeliegende städtebauliche Gesamtkonzept bildet bis heute die Grundlage für die bauliche Entwicklung des Areals.

Das in einem ersten Schritt zur Realisierung der Planung beabsichtigte Hotelvorhaben (Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 666, Herzogin Garten-Hotel Ostra-Allee /Hertha-Lindner-Str.) auf einer Teilfläche im Südosten des Gebietes konnte nicht realisiert werden.

Die Aufstellung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 689, Dresden-Altstadt I, An der Herzogin Garten - Ostra-Allee/ Am Schießhaus für das 1,4 ha große Grundstück im Nordwesten erfolgte im Jahr 2009.
 
Der Vorhabenträger beabsichtigt die Errichtung eines Hotelneubaus mit ca. 240 Zimmern und ergänzenden Nutzungen, Wohnungsbau sowie die Gestaltung einer Gartenanlage.

Hotel und Wohnungsbau greifen die Grundzüge des bisherigen städtebaulichen Konzeptes auf und formulieren mit einer geschlossenen Bebauung ein durchgängiges bauliches Rückgrat entlang der Straße Am Schießhaus und Am Queckbrunnen. Das Hotel präsentiert sich als palazzoartiger U-förmiger Baukörper und orientiert sich zur wieder neu entstehenden Parkanlage. Um dem repräsentativen Charakter gerecht zu werden, orientiert sich das Hotel mit seinem Eingangsbereich und allen zentralen Hotelbereichen zum Garten.

Auf dem Baufeld der ehemaligen Orangerie ist die Errichtung eines Gebäudes in Erinnerung an dieses Gebäude durch Aufnahme der historischen Höhenentwicklung, Einbeziehung des noch vorhandenen Giebels, Anlehnung der Nutzungs- und Fassadenstrukturierung an das historische Gebäude und durch funktionale Orientierung des Hauses zum künftigen Garten vorgesehen.

Entlang der Ostra-Allee wird eine privaten Gartenanlage in Anlehnung an die historische Situation entstehen, deren öffentliche Begehbarkeit planungsrechtlich gesichert werden soll.

Der Entwurf zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 689 hat in der Zeit vom 26. September 2011 bis einschließlich 28. Oktober 2011 öffentlich ausgelegen.

Die Satzung ist in Kraft getreten.

Im Bild ist eine Luftaufnahme des Plangebietes zu sehen.
Historischer Plan 1833
Logenhaus 1838