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https://www.dresden.de/de/rathaus/dienstleistungen/eichenprozessionsspinner.php 24.05.2023 15:04:47 Uhr 28.03.2024 20:40:56 Uhr

Eichenprozessionsspinner

Nicht jede Raupe ist ein Eichenprozessionsspinner

In den Park- und Grünanlagen gibt es ein erhöhtes Aufkommen von Gespinstmotten und Eichenprozessionsspinnern. Dies ist aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Wärme natürlich. Eine besondere Aufmerksamkeit erhalten diese Tiere durch ihr Erscheinungsbild. Während die Gifthaare des Eichenprozessionsspinners bei Berührung sehr unangenehme Reaktionen beim Menschen hervorrufen können, sind Gespinstmotten für Menschen und Tiere ungefährlich.

Eichenprozessionspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Raupe, die auf Eichen in auffallenden Gespinstnestern lebt. 

Reaktionen beim Menschen auf Berührung mit den Gifthaaren:

  • Hautirritationen (starker Juckreiz, vor allem abends und nachts, Pusteln und Quaddeln)
  • Atembeschwerden und bei Allergikern schwere Atemnot
  • Augenreizungen

Die in Gruppen lebende Raupe ist ungefähr drei bis vier Zentimeter lang und hat einen schwarz-braunen Streifen auf dem Rücken. Die fast den ganzen Körper bedeckenden Gifthaare werden etwa einen Zentimeter lang. 

Woran erkennt man den Eichenprozessionsspinner? Indizien sind:

•    Die Raupen befinden sich auf Eichen.
•    Die Raupen sind tagsüber inaktiv und haben sich eingesponnen.
•    Sie bewegen sich in der Dämmerung und Nacht wie aufgereiht zur Baumkrone zum Fressen.
•    Sie sind behaart und nackt.

Weitere Fakten zum Eichenprozessionsspinner:

  • ist eine Schmetterlingsart
  • ist ein Pflanzenschädling, der auch für den Menschen eine Gesundheitsgefahr darstellt
  • der Klimawandel begünstigt die Vermehrung des wärmeliebenden Insektes – aus wärmeren Regionen kommend, breitet es sich auch in Deutschland aus
  • der EPS häutet sich bis zu vier Mal im Jahr; die Gifthaare können noch nach Jahren die gleiche gesundheitsschädigende Wirkung besitzen
  • lebt in Gemeinschaft und baut Gespinstnester, in denen die abgestreiften Hüllen verbleiben
  • die Raupen schlüpfen im Mai  
  • im Spätsommer schlüpfen aus den Raupen die Nachtfalter, die im Umkreis von zwei Kilometern an Eichenzweigen ihre Eier ablegen
  • auch Wild- und Haustiere reagieren empfindlich auf die Gifthaare. Diese können zudem in deren Fell haften bleiben und so an den Menschen weitergegeben werden.

Wie schütze ich mich:

  • gekennzeichnete Bereiche meiden
  • Raupen und Nester niemals berühren
  • auch unterhalb der befallenen Bäume können am Boden liegende Gifthaare noch jahrelang gesundheitliche Probleme auslösen
  • auf Holzfällungs- und Pflegemaßnahmen verzichten, solange Raupennester erkennbar sind
  • Bekämpfung nur von fachkundigem Personal durchführen lassen, das einen Vollschutzanzug trägt und über entsprechende Technik verfügt
    (Schädlingsbekämpfer)
  • Windverhältnisse beachten

Wer mit den Gifthaaren in Kontakt kommt:

  • sollte zum Arzt gehen und ihm mitteilen, dass wahrscheinlich Kontakt mit den Haaren des EPS bestand
  • bei starkem Juckreiz können Antihistaminika helfen
  • Kratzen treibt die Gifthaare nur tiefer in die Haut
  • bei schweren allergischen Reaktionen mit Asthma und Atemnot sofort den Rettungsdienst rufen
  • kontaminierte Kleidung schnell wechseln und bei mindestens 60 °C waschen
  • nicht über Kleidung, Schuhe, Kinderwagen etc. Gifthaare in die Wohnung tragen
  • Duschen und Haare waschen
  • Kaltes Wasser lindert Juckreiz
  • Augen mit viel Wasser spülen

Raupen an einem Baumstamm
Eichenprozessionsspinner-Raupen
vier Raupen kriechen hintereinander an einem Stamm entlang
Eichenprozessionsspinner-Raupen
Gruppe von Raupen des Eichenprozessionsspinners
Arm mit durch die Gifthaare verursachten Hautreizungen

Gespinstmotten

Gespinstmotten verschiedener Arten treten im gesamten Stadtgebiet auf. Auffällig sind sie, weil sie ganze Sträucher oder Hecken mit ihren Geweben einhüllen. Die Raupen sind oft einzeln anzutreffen und nicht behaart. Wirtspflanzen sind unter anderem Weißdorn und Pfaffenhütchen. Die Pflanzen gleichen den Kahlfraß durch Neuaustrieb aus. 

Gespinstmotten ungefährlich für Menschen und Tiere

Die Gespinstmotten sind ungefährlich für Menschen und Tiere. Sie werden nicht bekämpft. 

Kontakt

Eichenprozessionspinner: Bäume in öffentlichen Grünanlagen und Parks

Wenn Sie Bäume in öffentlichen Park- und Grünanlagen finden, die vom Eichenprozessionsspinner befallen sind, wenden Sie sich bitte an:

  • Amt für Stadtgrün- und Abfallwirtschaft
    Mail: stadtgruen-und-abfallwirtschaft@dresden.de
  • Bitte machen Sie genaue Angaben zum Fundort: Straße, Lage im Gelände, Orientierungspunkte, evtl. Koordinaten und Fotos. 

Eichenprozessionspinner: Privatflächen

  • Bei Privatflächen muss der jeweilige Eigentümer der Fläche selbst einen Schädlingsbekämpfer für die Beseitigung der Raupen beauftragen.

Bitte beachten: Es gibt keine Melde- oder Beseitigungspflicht!