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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2019/04/pm_075.php 25.04.2019 15:59:01 Uhr 28.03.2024 18:08:36 Uhr

Wer gut geimpft ist, leistet einen Beitrag für die Gesellschaft

Europäische Impfwoche unterstreicht die Bedeutung der Krankheitsvorsorge

Die Bundesregierung prüft wegen steigender Masernfälle derzeit eine Impfpflicht für Kinder. Brandenburg will sie für Kita-Kinder einführen. Zudem stufte Anfang des Jahres die WHO Impfgegner als „globale Bedrohung“ ein. „Die derzeitige Diskussion zeigt, dass es dringend erforderlich ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und über Impfungen verstärkt nachzudenken“, so Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes Jens Heimann. Anlässlich der Europäischen Impfwoche, die vom Mittwoch, 24. bis Dienstag, 30. April unter dem Motto „Vorbeugen. Schützen. Impfen.“ stattfindet, ist es Heimann ein großes Anliegen, darauf hinzuweisen, dass Impfungen nicht nur die eigene Gesundheit und das Leben schützen, sondern ebenso als ein wichtiger Beitrag für das Gemeinwohl angesehen werden müssen.

Die Impfung zum Schutz vor Masern ist in diesem Zusammenhang ein gutes Beispiel. Wer vollständig geimpft ist, gilt als geschützt. Wer allerdings keinen Schutz hat, kann sich anstecken, selbst erkranken und im schlimmsten Fall die Viren auf Andere übertragen – möglicherweise sogar auf kleine Babys, die altersbedingt noch gar nicht geimpft werden konnten. Der Schutz nach zweimaliger Masern-Impfung (MMR) ist sehr gut und meist lebenslang.

Das Masernvirus wird durch Tröpfcheninfektion – Sprechen, Husten, Niesen – über die Luft auf andere Menschen übertragen. Wer nicht geschützt ist, wird infiziert. Das geschieht bei den Masern bei über 95 Prozent der ungeschützten Kontaktpersonen. Ein Beispiel Anfang des Jahres verdeutlicht die Bedeutung des Masernschutzes: Im Fall einer erkrankten Studentin an der TU Dresden sind in deren Umfeld bei den anderen Studentinnen und Studenten keine Folgeerkrankungen aufgetreten. Die engeren Kontaktpersonen waren offensichtlich gut geschützt.

Sinkt die Bereitschaft zur Masernimpfung, werden mehr Erkrankungen auftreten. Wichtig ist eine hohe Durchimpfungsrate von über 95 Prozent der Bevölkerung. Der Impfschutz ist aber nicht nur für Kinder wichtig. Auch Jugendliche und Erwachsene können erkranken. Deshalb wird die zweimalige Masern-Impfung (MMR) in Sachsen für alle Menschen, die jünger als Jahrgang 1958 sind, durch die Sächsische Impfkommission empfohlen. Die Impfung ist gut verträglich und es besteht keine Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen durch die Impfviren.

Das Ziel, die Masern endgültig auszurotten, ist erst dann in Sicht, wenn weniger als 85 Erkrankungen im Jahr in Deutschland registriert werden. Heimann: „Davon bewegen wir uns gerade wieder weg. Allein im ersten Quartal 2019 wurden dem Gesundheitsamt zehn Erkrankungen in Dresden gemeldet. Davon mussten sieben Personen stationär behandelt werden.“ Deutschlandweit wurden bis zur zwölften Kalenderwoche bereits 267 Masernerkrankungen registriert. In 53 europäischen Ländern traten im vergangenen Jahr über 82 600 Maserfälle bei Kindern und Erwachsenen auf. 72 Menschen sind an den Folgen der Erkrankung verstorben.

Mit der Europäischen Impfwoche (EIW) wird die zentrale Botschaft vermittelt, dass Impfungen entscheidend für die Verhütung von Krankheiten und den Schutz des Allgemeinwohles sind. Laut WHO werden jährlich zwei bis drei Millionen Todesfälle durch Impfungen verhindert, jedoch gibt es immer noch 1,5 Millionen Menschen, die aufgrund einer fehlenden Immunisierung versterben.

Wer gut geimpft ist, leistet somit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Das Gesundheitsamt Dresden unterstützt die Arbeit der niedergelassenen Ärzte mit einer eigenen Impfstelle. Auf der Bautzner Straße 125 gibt es die Möglichkeit, sich impfen zu lassen oder auch den Impfausweis zu überprüfen.