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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2019/01/pm_024.php 16.01.2019 10:43:35 Uhr 19.04.2024 09:16:03 Uhr

Bilanz des Standesamtes 2018

"Ein erneuter Heiratsrekord ist für das Jahr 2018 zu melden. Mit 2562 Eheschließungen, 2017 waren es 2493, heirateten so viele Paare wie noch nie seit 1990. Am Plus von 69 Eheschließungen waren auch diesmal die gleichgeschlechtlichen Paare beteiligt. Die Anzahl der Hochzeiten in Dresden steigt seit Jahren kontinuierlich", freut sich der Erste Bürgermeister Detlef Sittel.

Im vergangenen Jahr hat sich das Geburtenhoch auf einem sehr hohen Niveau mit 8292 (8457) Geburtsbeurkundungen gehalten. Es wurden 6378 (6173) Sterbefälle beurkundet. Die Anzahl der Kirchenaustritte bewegt sich seit fünf Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Es wurden 1561 (1425) Kirchenaustrittserklärungen entgegengenommen und beurkundet.
Das Arbeitspensum war unter anderem aus diesen Gründen in allen Sachgebieten sehr hoch. Im Einzelnen stellen sich die Personenstandsereignisse folgendermaßen dar.

Geburten 2018

Es wurden 8292 (8457) Kinder davon 4291 Jungen und 4001 Mädchen beurkundet. 169 (154) Zwillinge und vier (1) Drillinge erblickten das Licht der Welt. 89 (53) Geburten wurden nachbeurkundet. Diese Kinder wurden im Ausland geboren. Das Geburtsjahr und das Nachbeurkundungsjahr sind im Regelfall nicht identisch. Die Kinder besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft oder es besteht ein anderer Antragsgrund. Es wurden 814 (909) Vaterschaftsanerkennungen aufgenommen. 55 Prozent (51) der Mütter waren nicht verheiratet. 28 Prozent (26) der Eltern wohnen außerhalb des Standesamtsbezirkes Dresden. Diese Angaben unterliegen seit Jahren nur geringfügigen Schwankungen.

Bei den Geburten kann nur eine Aussage zur Staatsangehörigkeit der Elternteile erfolgen. Ein Rückschluss auf die Anzahl der Kinder, bei denen ein oder beide Elternteile eine oder unterschiedliche Staatsangehörigkeiten besitzen, kann daraus nicht gezogen werden. Die hinter dem Land angegebene Zahl bezieht sich auf die Elternteile. Die Eltern kamen aus 111 unterschiedlichen Ländern.

Syrien 276
Russische Föderation 94
Polen 91
Türkei 78
Afghanistan, Vietnam je 61

261 (252) Eltern konnten ihren Personenstand nicht nachweisen. Diese Beurkundungen wurden mit dem Zusatz “Identität nicht nachgewiesen“ versehen. Sie kamen nach eigenen Aussagen u. a. aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Pakistan, Russische Föderation und Somalia.

Im Standesamt Dresden beurkundeten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen 2018 insgesamt 65 Mal den Mädchennamen Emma, gefolgt von 59 Mal Ella und 54 Mias. Bei den Jungen rangiert auf Platz 1 der Emil mit 84. Dann folgen 72 Oskars und 68 Mal Karl.

Eheschließungen 2018

Am 1. Oktober 2017 ist das Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts in Kraft getreten. Personen gleichen Geschlechts können seitdem heiraten. Weiterhin können seit diesem Zeitpunkt bestehende Lebenspartnerschaften nach § 17a des Personenstandsgesetzes in eine Ehe umgewandelt werden. Diese Beurkundungen fließen ohne Unterscheidungsmerkmale in die Gesamtstatistik der durchgeführten Eheschließungen ein. Lediglich die Umwandlungen werden noch separat ausgewiesen, gehen jedoch auch in die Gesamtstatistik ein.
Es wurden 2018 insgesamt 2562 (2493) Eheschließungen durchgeführt.

2018 sind insgesamt 103 Lebenspartnerschaften in eine Ehe umgewandelt worden. Im Zeitraum vom in Kraft treten des Gesetzes am 1. Oktober 2017 bis zum 31. Dezember 2017 waren es 77 Umwandlungen. Es heirateten im vergangenen Jahr 71 gleichgeschlechtliche Paare.
Von den bestehenden etwa 500 Lebenspartnerschaften, die in Dresden im Zeitraum 2001 bis 2016 geschlossenen wurden, sind jetzt 135 in eine Ehe umgewandelt.

Es wurden 1036 (1014) Eheschließungen an Samstagen durchgeführt. Das sind 40 Prozent aller Eheschließungen in Dresden. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die „Villa Weigang“ auf der Goetheallee. Hier sind die Termine am schnellsten ausgebucht. Den Anstieg von 69 Eheschließungen zu bewältigen bedeutet rein theoretisch an sieben Samstagen zusätzlich Termine in der „Villa Weigang“ anzubieten. Allerdings wird dort bereits an 51 von 52 Samstagen geheiratet. Hier finden am Samstag zehn Eheschließungen statt. In den anderen Trauorten sind jeweils drei bis fünf möglich.

In der Regel werden Eheschließungen in der Saison mindestens ein halbes Jahr im Voraus gebucht. Die Reservierung eines Eheschließungstermins ist maximal ein Jahr im Voraus möglich.
Im Kulturrathaus fanden 143, im Schloss Albrechtsberg 95, im Lingnerschloss 91, im Landhaus 90, im Rathaus Weixdorf 61, im Schloss Schönfeld 54, im Palais im Großen Garten 39, im Carl-Maria-von-Weber-Museum 34, im Kraszewski-Museum 18 und im Rudolf-Harbig-Stadion sieben Eheschließungen statt.
In der Hauptsaison von Mai bis Oktober und im Dezember liegt die Auslastung bei allen Terminangeboten bei 100 Prozent. Die meisten Eheschließungen fanden im August statt. Es waren 319. Diese Zahl verwundert nicht, den am 18.08.18 und am 08.08.18 wurden auf Grund der großen Nachfrage, zusätzliche Termine angeboten. Jedoch auch der Juni trug mit 316 Eheschließungen viel zur positiven Bilanz bei. Der Saure-Gurken-Monat war wie immer der Januar mit nur 75 Eheschließungen.

Bei 239 (270) Eheschließungen hatten ein oder beide Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit. Es heirateten Bürger aus 66 (69) unterschiedlichen Staaten in Dresden. Nicht enthalten in dieser Statistik sind Eheschließungen mit eingebürgerten Personen. Auch bei diesen Anmeldungen von Eheschließungen müssen ausländische Urkunden und ausländische Entscheidungen geprüft werden. Die Favoriten bei den Eheschließungen mit ausländischen Staatsangehörigen sind:

Russische Föderation 19
Polen 13
Tschechische Republik 12
Syrien 11
Ukraine 10
Italien, Rumänien, Thailand je 9
Brasilien und China je 7

Die Spitzenpositionen aus dem Jahr 2017 bestätigten sich auch 2018. Nur Syrien gelang der Sprung nach vorn. Österreich lag 2017 noch auf Platz 7. Es hat sich jetzt weit auf die nur in einfacher Nennung aufgeführten Staaten ab Platz 42 zurückgezogen.

Und auch das gibt es. Von den insgesamt 3296 (3136) Anmeldungen, hatten 136 Paare ihre Eheschließungsunterlagen bereits abgegeben und haben sich dann nicht getraut. 99 reservierte Termine wurden für 2018 abgesagt, obwohl diese ein Jahr im Voraus gebucht waren. Glück für die später Entschlossenen, denn dadurch wurden sehr begehrte Samstagstermine frei.

Sterbefälle 2018

Es wurden 6378 (6173) Sterbefälle beurkundet, davon hatten 90 (70) Personen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Es sind 3257 Männer und 3121 Frauen verstorben. 19 Prozent hatten ihren letzten Wohnsitz nicht im Standesamtsbezirk Dresden.
Es gab 21 Nachbeurkundungen. Sie werden vorgenommen, wenn deutsche Staatsangehörige im Ausland sterben und die Angehörigen dies beantragen. Es kann weitere Antragsgründe geben.
Die Anzahl von 6378 beurkundeten Sterbefällen in einem Jahr ist die Höchste seit 27 Jahren. Vor 1992 lag die Anzahl immer über 6000 Sterbefallbeurkundungen pro Jahr, danach lag sie stets darunter. Ausnahme war das Jahr 2015 mit 6204.

Sachgebiet Urkundenwesen 2018

Im Sachgebiet Urkundenwesen wurden 13 808 (13847) Urkunden, 493 (449) Bescheinigungen und 7167 (7527) Registerausdrucke ausgestellt.
Die Standesbeamtinnen führten fast alle Umwandlungen einer bestehenden Lebenspartnerschaft in eine Ehe durch. 102 gleichgeschlechtliche Paare haben hier ihre Erklärung abgegeben.
Das 2. Personenstandsrechtänderungsgesetz ermöglicht seit dem 1. November 2018 die Abgabe einer Erklärung zur Reihenfolge der Vornamen, wenn man mehrere Vornamen führt. Davon machten im November 45 Bürger und im Dezember 16 Bürger Gebrauch.

Weitere interessante Zahlen aus dem Sachgebiet:
Es wurden 677 Scheidungen und 254 Adoptionen in die Register beigeschrieben. 341 Erklärungen über Namensänderungen wurden aufgenommen und beurkundet.


Die Standesbeamtinnen und Standesbeamten der Landeshauptstadt Dresden beurkunden Personenstandsfälle, die sich auf dem Territorium der Stadt ereignet haben. Aus diesen Zahlen ist kein Rückschluss auf die mit Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldete Bevölkerung möglich. Die Arbeitsbilanz bezieht sich auf das Beurkundungsdatum und die Zuständigkeit. Alle in Klammern aufgeführten Zahlen beziehen sich auf 2017.