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Jugendhilfepreis EMIL 2018 geht an Integrationsprojekt für straffällige junge Migranten

Kurs des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes setzt auf Integration durch Sprache

Der Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk e. V. bekam heute, Freitag, 7. Dezember 2018, den kriminalpräventiven Jugendhilfepreis EMIL 2018 für den sozialen Trainingskurs „InduS – Integration durch Sprache“. Bildungs- und Jugendbürgermeister Hartmut Vorjohann und Bettina Kusche, Vorstandsmitglied der Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, überreichten den Preis in der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung an Projektleiterin Nadja Schindler und Martin Seidel, Vorstand des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes Dresden e. V. 

Eine siebenköpfige Jury entschied sich aus zehn eingereichten Bewerbungen für diesen Verein, weil er sich mit einem speziellen Angebot für die Integration einer Randgruppe einsetzt: straffällig gewordene bzw. ordnungswidrig (z. B. Schulverweigerer) in Erscheinung getretene junge Menschen, die zur Tatzeit 14 bis 21 Jahre alt waren, ausländischer Herkunft sind und die deutsche Sprache nicht beherrschen. Unter Anleitung leisten sie gemeinnützige Stunden und bemühen sich um eine Schadenswiedergutmachung. Die betreuenden Sozialpädagoginnen und -pädagogen gehen auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der jungen Menschen ein und unterstützen sie in den Modulen deutsche Sprache, berufliche Orientierung, Freizeitgestaltung, Werte-/Kulturaustausch und Verkehrstraining. Ziel ist es, die Kursteilnehmer zu befähigen, sich durch das Erlernen der deutschen Sprache und Rechtsnormen in der Gesellschaft und im Alltag zurechtzufinden und ihnen eine neue persönliche, soziale und schulische bzw. berufliche Perspektive zu ermöglichen. „Fehlende Sprachkenntnisse erschweren die Integration in unsere Gesellschaft. Wer unsere Regeln und Werte akzeptieren soll, muss sie erst einmal verstehen. Insofern können Spracherwerb und gelungene Integration Kriminalität verhindern“, sagt Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann. 

Nach einer Vorauswahl stellten sich vier der zehn Bewerber im November 2018 der Jury persönlich vor und präsentierten ihre Projekte. Neben dem Preisträger kamen in diese Vorauswahl der Deutsche Kinderschutzbund, Ortsverband Dresden e. V. mit dem Projekt „Bildungsreise nach Ravensbrück“, der Stoffwechsel e. V. mit seinem Projekt „Herbstfreizeiten für Familien & Teens“ und das Ökumenische Informationszentrum e. V. mit dem „Korankreis in der JVA“. 

Der kriminalpräventive Jugendhilfepreis EMIL ist ein Kooperationsprojekt der Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und der Dresdner Jugendgerichtshilfe. Er wird seit 2005 jährlich verliehen, in diesem Jahr also zum 14. Mal. Der Preis ist mit 3 000 Euro dotiert. Die Preisfigur EMIL haben Teilnehmende des Töpferkurses der Jugend- und Kunstschule Schloss Albrechtsberg gefertigt. Sie bezieht sich auf Erich Kästners Roman „Emil und die Detektive“. Gleichzeitig steht EMIL für „Engagierte, Mutige und Intervenierende Lebenshilfe“.