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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2018/04/pm_090.php 27.04.2018 14:06:52 Uhr 29.03.2024 14:51:23 Uhr

Wohlfühlen trotz Sommerhitze

Forschungsprojekt startet Messungen in Dresden-Gorbitz

Wie wohnt es sich bei heißen Außentemperaturen in Dresden? Wie lässt sich trotz Sommerhitze die Lebensqualität verbessern? Welche Rolle spielen dabei die Gebäude und Grünflächen? Und welche Meinung haben die Bewohner dazu? Diesen Fragen geht ein Forschungsteam aus Dresden und Erfurt nach, gemeinsam mit dem Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden. Das Projekt heißt „HeatResilientCity“, auf Deutsch: Hitze-robuste-Stadt. Ziel ist es, herauszufinden, wie Wohnquartiere in Großstädten gestaltet werden müssen, damit das Leben dort auch bei sommerlichen Höchsttemperaturen angenehm bleibt.

Als Beispielquartier wurde der Dresdner Stadtteil Gorbitz ausgewählt. Ab Mitte Mai beginnen dort die zweijährigen Messungen von Lufttemperatur und Luftfeuchte – in und zwischen den Gebäuden. Denn diese zwei Parameter bestimmen maßgeblich, ob man sich in seiner Wohnung und auch im Freien wohlfühlt. Es wird außerdem untersucht, wie Versiegelung, Stadtgrün und Gewässer bei Hitze wirken. Eine weitere Frage: welche baulichen Anpassungen sind nötig und wie viel Energie wird zukünftig benötigt – für das Heizen im Winter und für das Kühlen im Sommer.

Auch die Meinung der Anwohner ist gefragt: In den Sommermonaten führen Forschende des Instituts für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt (ISP) in Gorbitz Befragungen durch. Sie wollen erfahren, wie sich die Bewohner durch die Sommerhitze betroffen fühlen und ob sie das Thema überhaupt als Problem wahrnehmen. Es sollen Stadtteil-Karten entstehen, die zeigen, an welchen Orten die Hitzebelastung besonders hoch ist.
Außerdem soll es eine Reihe von Informations- und Diskussionsveranstaltungen rund um die Themen Sommerhitze geben. Alle Bewohner haben die Möglichkeit, in die Entwicklung von Gorbitz Ideen einzubringen, wie es sich bei Hitze besser lebt. Die genauen Termine werden über die Tagespresse, Flyer und Plakate bekannt gegeben.

Für die Forschungen in Gorbitz stellt die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) an der „Mit-telachse“ des Stadtteils Gebäude zur Verfügung. Im Rahmen der Komplettsanierung einiger sogenannter Würfelhäuser wird die EWG erste Pilotmaßnahmen zur Temperaturregulierung umsetzen – jeweils wissenschaftlich begleitet, um die erzielten Effekte zu erfassen. Maßnahmen, die die Hitzebelastung spürbar mindern und auch von den Anwohnern positiv bewertet werden, könnten zukünftig in Dresden und auch in anderen Städten umgesetzt werden. Auch auf den Freiflächen wird nach Lösungen gesucht. Die Bandbreite reicht dabei von baulichen Verschattungselementen über die Pflanzung schattenspendender Gehölze bis hin zu Trinkbrunnen und einer neuen Anordnung von Sitzplätzen.

Weitere Informationen: www.heatresilientcity.de.