Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2018/04/pm_044.php 17.04.2018 14:50:23 Uhr 20.04.2024 16:08:30 Uhr

Orgelkonzert zum Internationalen Tag des Denkmals am 18. April

Innenansicht vom historischen Krematorium Tolkewitz.
Innenansicht vom historischen Krematorium Tolkewitz.

Gespielt werden Schätze aus dem Notenschrank des Krematoriums Dresden-Tolkewitz

Zum Internationalen Tag des Denkmals lädt das städtische Friedhofs- und Bestattungswesen Dresden am Mittwoch, 18. April 2018, 18 Uhr, zu einem Orgelkonzert in die Feierhalle des historischen Krematoriums nach Dresden-Tolkewitz ein. Der Eintritt ist kostenfrei.

Das alte Dresdner Krematorium wurde 1911 nach Plänen von Professor Fritz Schumacher errichtet und zählt heute zu den bedeutendsten Reformbauwerken in Deutschland. Aus diesem Jahr stammt auch die Orgel der Dresdner Hoforgelbaumeister Julius Jahn und Sohn. Die Gebrüder Jehmlich erweiterten die Orgel 1947 und 1966. Die Firma Ekkehart Groß aus Kubschütz-Waditz restaurierte die Orgel 2015 grundlegend.
Im Notenschrank des historischen Krematoriums verbergen sich musikalische Schätze – ein umfangreiches Notenarchiv mit Standardausgaben großer Orgelkomponisten wie Johann Sebastian Bach oder Felix Mendelssohn-Bartholdy, aber auch zahlreiche Kompositionen, die speziell für Trauerfeiern in Krematorien komponiert wurden und den Intuitionen der Feuerbestattung folgen, beispielsweise die „Abschieds- und Friedensgesänge“, zehn Orgelstücke für Krematorien, des Dresdner Komponisten Hans Fährmann (1860 bis 1940).

Eine weitere Rarität ist die Vertonung des Einäscherungsliedes „Lodre, reine Flamme, glühe“ (Text Franz Langheinrich, 1864 bis 1945) durch Erwin Lendvai (1882 bis 1949), der unter anderem in Dresden-Hellerau Musiktheorie lehrte. Ein weiteres „Flammenlied“ mit einem Text des seit 1890 in Laubegast lebenden und auf dem Urnenhain beigesetzten Max Bewer (1861 bis 1921) komponierte Hans Hermann (1870 bis 1931), der zwischen 1907 und 1927 in Dresden arbeitete.

Zahlreiche Trauermärsche, unter anderem des seinerzeit geschätzten englischen Komponisten und Organisten Edwin H. Lemare (1865 bis 1934), der Siegfrieds Trauermarsch aus Wagners „Götterdämmerung“ für Orgel transcribierte, des Komponisten Uso Seifert (1852 bis 1912) oder ein zwar für Klavier bearbeiteter, dennoch in das Notenarchiv übernommener „Trauermarsch“ des berühmten und ebenfalls auf dem Urnenhain Tolkewitz beigesetzten Tonkünstlers Felix Draeseke (1835 bis 1913) ergänzen den musikgeschichtlich wertvollen, teils sogar als Autografen vorliegenden Notenbestand.

Studentinnen und Studenten aus der Klasse von Professor Martin Strohäcker an der Hochschule für Kirchenmusik spielen Werke aus diesem Notenschrank wie beispielsweise von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Hans Fährmann, Felix Draeseke und Uso Seifert.