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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/12/pm_054.php 21.12.2017 13:34:18 Uhr 20.04.2024 13:35:40 Uhr

Bluttests an HOGA-Schulen beendet – Insgesamt 53 positive Tests mit einer weiteren Erkrankung

Die großflächige Tuberkulose-Untersuchung an den beiden HOGA-Schulen in Dresden Leuben ist seit gestern Abend, 14. Dezember 2017, abgeschlossen. Damit haben etwa 900 Personen ihr Blut an den Schulen testen lassen. Bis jetzt sind davon 769 Blutproben ausgewertet. Insgesamt haben 53 Personen ein positives Testergebnis. In der Auswertung zeigte sich auch ein neuer Erkrankungsfall. Die aktuell vorliegenden Ergebnisse enthalten bislang keinen Hinweis auf eine Ansteckungsfähigkeit. Die betroffene Person befindet sich in stationärer Behandlung und erhält Antibiotika.

Was passiert, wenn jemand ein positives Testergebnis erhält? „Es gibt dann keinen Grund zur Sorge“, sagt Jens Heimann, Amtsleiter des Gesundheitsamtes und Amtsarzt. „Es bedeutet lediglich, dass ein Kontakt mit dem Krankheitserreger und eine Reaktion des Körpers auf diesen stattgefunden haben.“ Wenn ein Test positiv ausfällt, werden Betroffene noch am gleichen Tag telefonisch kontaktiert und bekommen eine Überweisung zum Röntgen. Dieses kann durch die Kooperation mit Röntgenpraxen und der Uniklinik gleich am nächsten Tag durchgeführt werden. Anhand des Röntgenbildes stellen die Fachleute in der Regel sofort fest, ob weitere Tests erforderlich sind. Ist das Röntgenbild unauffällig, wird die Person umfangreich beraten und bekommt eine medikamentöse Prävention durch Antibiotika empfohlen. „In dieser Zeit gibt es aus medizinischer Sicht keinerlei Einschränkungen für das tägliche Leben und den Kontakt zu Freunden, Bekannten und Familie.“

Zeigt sich dagegen auf dem Röntgenbild, dass eine Tuberkuloseerkrankung vorliegt, wird der Betroffene sofort stationär aufgenommen. Im Krankenhaus klären die nachfolgenden Untersuchungen, ob eine offene und damit ansteckungsfähige Tuberkulose vorliegt. Heimann: „Es ist so, dass nicht alle Formen der Tuberkulose überhaupt andere anstecken können. Nur die offene Form überträgt den Erreger über die Ausatemluft.“

Die intensiven Untersuchungen an den Schulen und die Behandlungsmethoden geben eine höchstmögliche Sicherheit bei der Einschätzung des Infektionsrisikos. „Aus diesem Grund kann die HOGA auch guten Gewissens den Schulbetrieb aufrechterhalten. Es spricht aus medizinischer Sicht nichts gegen öffentliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Weihnachtsfeiern und Tag der guten Taten“, so Heimann weiter.

Das Gesundheitsamt Dresden arbeitet seit Montag, 4. Dezember 2017, und damit fast zwei Wochen auf Hochtouren. „Diese hohe Zahl von Personen, die wir derzeit testen, haben wir sonst in einem ganzen Jahr. Dabei hilft die gute Kooperation mit der Schule und unseren externen Partnern, aber auch die Besonnenheit und Sachlichkeit der Eltern, die damit auf ihre Weise unsere Arbeit unterstützen. Dafür bedanken wir uns.“ Mitte kommender Woche werden die letzten Befunde der gestern abgeschlossenen Untersuchung erwartet.

Am Donnerstag, 4. Januar 2018, ist eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses geplant, zu dem auch externe Experten geladen sind. Interessenten sind herzlich eingeladen.