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Planungsgrundlage für den Stadtwald bis 2028 entsteht

Erster Schritt: Sachsenforst und Stadt machen gemeinsam Inventur

Ab 2018 wird eine 10-jährige Planungsgrundlage für den Dresdner Stadtwald benötigt. Vorbereitender Schritt dabei ist eine gründliche Zustandserfassung. Die Forsteinrichtung des Staatsbetriebes Sachsenforst arbeitet mit der Landeshauptstadt Dresden zusammen, um sowohl Waldinventur als auch Planung abzustimmen. Ebenso wird der Dresdner Stadtrat noch in diesem Jahr zu diesem Thema einbezogen.

Folgende Fakten stehen inzwischen fest:

Der Stadtwald Dresden umfasst insgesamt 929,7 Hektar. In den letzten beiden Jahren wurden 824 Flurstücke mit Waldbestockung erfasst. 689 Hektar des Stadtwaldes liegen in der kreisfreien Stadt Dresden selbst. Weitere Waldstücke befinden sich in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen.

Der Stadtwald gliedert sich in 878,3 Hektar mit Bäumen bestockte Waldfläche und 79,6 Hektar zum Wald gehörige Flächen ohne Baumbestand. Dazu zählen unter anderem Wege, Waldwiesen, Teiche und Gewässer im Wald.

Der Waldbesitz der Stadt Dresden liegt zum großen Teil siedlungsnah und ist kleinflächig zersplittert. Er erfüllt mehrere Funktionen gleichzeitig: neben der Holznutzung vor allem Erholung, Klima- und Naturschutz, Vermeidung von Bodenerosion und Wasserversorgung.

Unmittelbar erlebbar ist die Erholungsfunktion, die auf ungefähr der Hälfte der Fläche des Stadtwaldes von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ausgiebig genutzt wird. Lokaler und regionaler Klimaschutz spielt auf 737 Hektar eine wichtige Rolle, der Naturschutz auf 754 Hektar. Trinkwasserschutzgebiete sind auf 195 Hektar ausgewiesen.

Im Stadtwald sind Laubbäume mit zwei Drittel Flächenanteil vorherrschend. Sie setzen sich aus Buche, Eiche, Ahorn, Esche, Birke, Erle und Weide zusammen, letztere vor allem an den Gewässerrändern. Ein Drittel der Waldfläche nehmen die Nadelbäume ein, deren wichtigste Vertreter die Fichte und die Kiefer sind.

Von den jungen Bäumen bis zu den 100-jährigen, alten Bäumen sind nahezu gleichmäßige Flächenteile vorhanden. Das bedeutet: Es wurde in der Vergangenheit nachhaltig für Verjüngung gesorgt. Im Alter über 100 Jahre nimmt die Flächenausstattung ab. Dennoch finden sich auf 228 Hektar Waldbestände mit Anteilen von alten Bäumen. Dies sind dank ihrer natürlichen höheren Lebenserwartung Buche, Eiche und Kiefer.

Der Stadtwald hat einen Holzvorrat von rund 212 000 Kubikmetern. Das entspricht für jeden Hektar durchschnittlich 242 Kubikmeter. Zu diesem Holzvorrat wachsen jedes Jahr 7,2 Kubikmeter je Hektar zu. Das entspricht 6 300 Kubikmeter jährlich.

Die von der Forsteinrichtung geplante jährliche Nutzung liegt bei 3,7 Kubikmeter je Hektar oder 3 200 Kubikmeter je Jahr absolut. Dies bedeutet, die Holznutzung aus dem Stadtwald ist deutlich geringer als der Zuwachs an Holz. Die Holzvorräte im Stadtwald werden also – auch bei der geplanten Pflege, Ernte und Verjüngung – weiter zunehmen.

Für den Waldnachwuchs wurden 51 Hektar vorgesehen. Davon sollen rund 30 Hektar durch Pflanzung und 21 Hektar durch Naturverjüngung erbracht werden. Als Nachwuchs sind vor allem Buche, Eiche, Edellaubbäume und an Gewässerrändern Schwarzerle sowie Schwarzpappel vorgesehen.

In einem erheblichen Teil des Stadtwaldes, nämlich 295 Hektar, sind höchstens geringfügige oder gar keine Nutzungen vorgesehen, zum Beispiel an den Elbhängen und im Helfenberger Grund. Dies ist auch in naturschutzfachlichen Zielstellungen begründet.

In öffentlicher Hand befindliches Eigentum sieht sich in besonderer Weise in der Verantwortung, die biologische Vielfalt zu erhalten und die Anforderungen zu erfüllen, die sich aus internationalen, nationalen und regionalen Verpflichtungen ergeben. Auf dieser Basis erfolgt eine nachhaltige Planung der Waldbewirtschaftung bis 2028, die auch in Zukunft den Wald der Stadt Dresden mit seinen vielfältigen Aufgaben bewahren, nutzen und erleben lässt.