Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/06/pm_025.php 14.06.2017 16:35:14 Uhr 29.03.2024 13:57:56 Uhr

Gestiegene Abfallmengen in der Landeshauptstadt Dresden

Stadt zieht überwiegend positive Bilanz

In privaten Haushalten sind 2016 insgesamt 179 503 Tonnen Abfälle angefallen, das sind rund 4 000 Tonnen mehr als im Jahr zuvor. Den größten Anstieg hat mit 1 281 Tonnen der Restabfall zu verzeichnen. Aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl blieb die Pro-Kopf-Menge aller Abfälle aber mit 327 Kilogramm je Einwohner konstant. Erfreulich sind die Mengensteigerungen bei den Wertstoffen, 537 Tonnen mehr, beim Bioabfall und beim Grün-/Gehölzabfall plus 665 beziehungsweise 1 248 Tonnen. Das entspricht einer Steigerung um rund drei Prozent gegenüber 2015.

Restabfallanalysen 2015/2016

Aus den Ergebnissen der Analysen ist ersichtlich, dass immer noch etwa 60 Prozent des Restabfalls aus biologisch abbaubaren Abfällen, Kunststoffen/Verbunden und Papier/Pappe bestehen. Mehr als die Hälfte (33 Prozent) davon sind Bio- und Grünabfälle. Trotz getrennter Erfassung von Kunststoffen auf den Wertstoffhöfen seit 2015 ist der Anteil von Kunststoffen/Verbundmaterialien im Restabfall auf 17 Prozent (2012: 16 Prozent) gestiegen. Der Papier- und Pappe-Anteil beträgt in den Jahren 2015/2016 rund zehn Prozent. Vor Einführung der Blauen Tonne am Haus waren es im Durchschnitt 13 Prozent.

Vergleich Restabfallanalysen 2015 und 2016 mit 2012 - Tortendiagramm
Abb. 1: Vergleich Restabfallanalysen 2015 und 2016 mit 2012
Tausch Fahrrad gegen Becher zur EWAV - vier Menschen stehen um ein Pult
Abb. 2: Tausch Fahrrad gegen Becher zur EWAV © Landeshauptstadt Dresden

Abfallvermeidung hat Vorrang

Das große Leistungsangebot der Dresdener Abfallwirtschaft an die Bürger soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Abfall in erster Linie gar nicht erst entstehen soll. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft hatte sich 2016 gemeinsam mit der Lebenshilfe Dresden das Ziel gesetzt, den Bürgerinnen und Bürgern dazu Möglichkeiten aufzuzeigen. Die langjährigen Partner beim Recycling von Wertstoffen haben sich mit dem Projekt „Becher trifft Fahrrad 2.0“ im November an der alljährlich stattfindenden Europäischen Woche der Abfallvermeidung beteiligt. Die Bürger waren aufgerufen, alte nicht mehr funktionsfähige Fahrräder der Lebenshilfe zu spenden, die von den behinderten Mitarbeitern wieder aufbereitet wurden. Insgesamt 300 Fahrräder wurden gespendet und nach der Instandsetzung preisgünstig in den Verkauf gebracht. Wer am Aktionstag ein Fahrrad abgab, bekam als Dankeschön einen Mehrweg-Thermobecher geschenkt. Damit wurde auf ein weiteres aktuelles Abfallproblem aufmerksam gemacht. Millionenfach fallen täglich in Deutschland Coffee to go-Becher an. Mit einem eigenen, mitgeführten Becher sollen die Bürger dazu animiert werden, dieser wachsenden „Becherflut“ Einhalt zu gebieten.

Illegale Ablagerungen gingen zurück

Positiv zu vermerken ist, dass die Mengen und damit auch die Kosten für die Beseitigung illegaler Ablagerungen 2016 weiter zurückgegangen (51 Tonnen und 4 000 Euro weniger) sind. Trotzdem waren es immer noch 377 Tonnen Restmüll, Sperrmüll und Grünabfälle die von öffentlichen Flächen entfernt werden mussten. Das Einsammeln und Entsorgen verursachte Kosten in Höhe von 130 970 Euro.
Hinzu kamen noch zahlreiche illegal abgelagerte Stückgüter, wie unter anderem Kühlgeräte (134 Stück), Bildschirmgeräte (373 Stück), Elektrokleingeräte (1 795 Stück) und Fahrzeugreifen (932 Stück).