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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/04/pm_111.php 29.04.2016 13:47:17 Uhr 25.04.2024 10:49:43 Uhr

Robotron-Fenster vor Zerstörung bewahrt

Mann steht hinter Buntglasfenster

Projektentwickler IMMOVATION AG übergibt zwei Bleiglasfenster an die Landeshauptstadt Dresden

Im Zuge der geplanten Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Robotron-Areal sicherte der Investor zwei künstlerisch gestaltete Bleiglasfenster. Zwar stehen die Gebäude des ehemaligen Robotron-Areals nicht unter Denkmalschutz, jedoch einigten sich das Amt für Kultur und Denkmalschutz und der Projektentwickler, die IMMOVATION-Unternehmensgruppe,  darauf, ausgewählte Elemente exemplarisch zu sichern. Ein Fachunternehmen hatte den Ausbau der Bleiglasfenster von der Hofseite des Atriumgebäudes zunächst als sehr problematisch und technisch aufwändig eingeschätzt, dennoch entschloss sich der Investor, einen Versuch zur Sicherung zu unternehmen. Der Abteilungsleiter Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, Dr. Bernhard Sterra, freut sich über diese Initiative: „Das Angebot der IMMOVATION einen eigenen Ausbauversuch zu starten, war uns sehr willkommen. Mit den ausgebauten Fensterelementen ist es gelungen, weitere künstlerisch gestaltete Teile des Robotron-Gebäudes zu erhalten“.

Lars Bergmann, Vorstand der IMMOVATION AG: „Wir haben darauf gehofft, dass es möglich ist, die beiden Fenster als komplette Elemente auszubauen. Doch auch nach Aussage der von uns beauftragten Fachleute sei dies nicht möglich, ohne die Zerstörung der fragilen Fenster zu riskieren.“ Das Unternehmen wollte dennoch nicht ganz auf die Erhaltung der Fenster verzichten. „Wir freuen uns, dass es dem beauftragten Glasspezialisten stattdessen gelungen ist, alle einzelnen Segmente der beiden Fenster auszubauen und deren Gestaltung zu dokumentieren. Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, dass uns nicht nur der wirtschaftliche Vorteil interessiert, wie es Investoren häufig vorgeworfen wird“, so Bergmann.

„Als weiteres Zeichen, dass wir den Wunsch nach Erhaltung von Zeugnissen der jüngeren baulichen Stadtgeschichte nachvollziehen können, haben wir dem Denkmalamt zusätzlich zwei komplett erhaltene Farbglasfenster übergeben“. Sie stammen nach Angaben des Unternehmens aus dem zweiten Robotron-Gebäude. Wegen ihrer geringen Abmessungen von 80 mal 120 Zentimeter und der weniger massiven Verbindung mit dem Mauerwerk, sei es hier möglich gewesen, sie im Ganzen auszubauen. Die Fenster sind Werke der Künstlerin Roswitha Oehme-Heintze und wurden bereits vor dem Kauf des Robotron-Areals durch die IMMOVATION AG ausgebaut und aufbewahrt. Mit der Übergabe an das Lapidarium der Stadt habe man dafür sorgen wollen, dass die Fenster an einen sicheren Ort gelangen, denn auch das zweite Robotron-Gebäude soll nach den Planungen der IMMOVATION AG in einer zweiten Bauphase in den kommenden Jahren Platz für neue Wohnungen machen.

Die Unternehmensgruppe plant auf dem ehemaligen Robotron-Areal den Bau von bis 3 000 Wohnungen. In der Vergangenheit hatten die fortschreitenden Abrissarbeiten am ehemaligen Robotron-Gebäudes an der St. Petersburgerstraße das Netzwerk Ostmodern, eine „Initiative zur Erhaltung von Zeugnissen der architektonischen Moderne der DDR“ zum Anlass genommen, die IMMOVATION AG dazu aufzurufen, auch die künstlerisch gestalteten Bleiglasfenster vor der Zerstörung zu bewahren.