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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2015/10/pm_053.php 16.10.2015 09:35:45 Uhr 20.04.2024 17:02:27 Uhr

Proben mit Aussicht

Aktuelles von der Theaterbaustelle Kraftwerk Mitte

Die Intendanten des tjg. theater junge generation dresden, Felicitas Loewe, und der Staatsoperette Dresden, Wolfgang Schaller, überzeugten sich heute, 16. Oktober 2015, bei einem gemeinsamen Rundgang über die Baustelle mit dem Geschäftsführer der KID, Axel Walther, und dem Projektleiter, Florian H. Brandenburg, vom aktuellen Arbeitsstand auf der Theaterbaustelle Kraftwerk Mitte.

Im November sind Neubau und Maschinenhalle soweit, dass sie wind- und wetterdicht sind. Damit ist eine Winterbeheizung möglich. Der Innenausbau kann weiter gehen. Dazu gehören aktuell Trockenbauarbeiten, der Einbau der Aufzüge und die Estricharbeiten haben begonnen. Die Rohinstallation der Haustechnik wird fortgeführt.

 

Neubau:

Die Corten-Stahl-Fassade (1) ist an der Ost- und Südseite des Gebäudes an der Ehrlichstraße bis auf Restarbeiten fertiggestellt. An der Westseite, Richtung Könneritzstraße, beginnen die Fassadenarbeiten im November. Der Bühnenturm der Staatsoperette erhält eine Klinkerfassade. Hier sind die Arbeiten noch in vollem Gange. Die Klinkerfassade des Bühnenturms des tjg ist bereits fertig. Am 26 Meter hohen Probenturm wird noch gebaut. Im Probenturm hat der Architekt alle Proberäume, für beide Theater übereinander „gestapelt". Dieser Turm erhält eine riesige nach Westen ausgerichtete Glasfassade, das sogenannte „Schaufenster". Grundsätzlich gibt es für jede der vier Bühnen im Kraftwerk eine zugeordnete Probebühne gleicher Größe. Damit werden sehr gute Voraussetzungen für die künstlerische Probenarbeit geschaffen, denn je besser die Proben in Original-Dimensionen und -Abläufen stattfinden können, umso effektiver und zeitsparender kann die Schlussphase der Proben einer Neuinszenierung auf den eigentlichen Bühnen gestaltet werden. Für das tjg entstehen: eine Probebühne für die Hauptbühne, eine Probebühne für die Studiobühne und eine Probebühne für die Puppenbühne. Für die Staatsoperette gibt es eine Probebühne für die Bühne, einen Chorprobenraum, einen Orchesterprobenraum mit Tonstudio und einen Ballettprobenraum.

Im Neubau sind bereits fast alle Fenster eingebaut. Die Dachdeckerarbeiten sind weit fortgeschritten, die Rohbauarbeiten sind beendet. Die Bühnentürme haben ihre volle Höhe erreicht. Der Bühnenturm der Staatsoperette Dresden misst 31,30 Meter über Bühnenniveau, der Bühnenturm des tjg 26,35 Meter. Die Corten-Stahl-Fassade wird künftig den Sockel des Neubaus umschließen.

Bühnentechnik: An der Studiobühne sind die Beleuchterbrücken und die Installationen an der Decke zu 90 Prozent fertig. Derzeit erfolgt die technische Ausstattung. An der Hauptbühne des tjg. theater junge generation ist der Schnürboden (2) fertig. Die Arbeiten am Schnürboden der Staatsoperette Dresden haben begonnen.

 

Maschinenhalle:

Auf der Maschinenhalle erfolgt zurzeit die Verlegung der Dachfläche aus Trapezblechen. Außerdem werden in Kürze die neuen Fenster montiert. Die Rohbauten der Studio- und der Puppenbühne sind beendet. Im Foyer ist die Besucher-Plattform errichtet. Die Haustechnik wird installiert.

 

Ehrlichstraße:

Im Verwaltungsgebäude Ehrlichstraße sind die Arbeiten an Dach, Fassaden und Fenstern beendet. Innen finden derzeit Putzarbeiten statt. Mit den haustechnischen Installationen wurde begonnen. Das denkmalgeschützte Gebäude an der Ehrlichstraße wird saniert. Hier sitzen künftig die Verwaltung der Theater und die Intendanz.

 

Werkstätten Cotta:

Auf der Baustelle stehen bereits alle Stützen und der erste Teil der Bodenplatte ist gegossen. Ende Oktober werden die Dachbinder montiert, anschließend Trapezbleche verlegt und das Dach abgedichtet. Parallel dazu werden die Porenbetonwandplatten montiert und Tore und Fenster eingebaut. Damit ist das neue Werkstattgebäude im Dezember winterfest und es kann mit der technischen Gebäudeausrüstung und dem Innenausbau begonnen werden. Im Außengelände entsteht ein Regenrückhaltebecken. Dafür ist der Aushub erfolgt. Bodenplatte und Teile der Seitenwände sind bereits betoniert.

Das neue Werkstattgebäude für Staatsoperette und tjg entsteht direkt am vorhandenen Funktionsgebäude des tjg an der Meißner Landstraße. Nachdem die neue Werkstatt errichtet und der Umzug des tjg ins Kraftwerk Mitte beendet sein werden, wird das alte Werkstattgebäude abgebrochen und diese Fläche entsiegelt. Grillplatz und Labyrinth weichen dem Neubau und werden umgesetzt. Auf einer Werkstattfläche von etwa 2 650 Quadratmetern finden 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimale Bedingungen, die Theaterpremieren für beide Theater vorzubereiten.

 

 

Zahlen:

Aktuell arbeiten etwa 200 Menschen auf den Baustellen Kraftwerk Mitte und Werkstatt Cotta. 2 000 Tonnen Bewehrungsstahl, 19 000 Kubikmeter Beton und 10 000 Quadratmeter Dachabdichtung werden verbaut. Die Corten–Stahl-Fassade wird 3500 Quadratmeter umfassen. Webcam Baustelle unter www.kraftwerk-mitte-dresden.de

Die Baukosten für das Projekt belaufen sich auf 91 Millionen Euro. Projektpartner und -träger sind die Landeshauptstadt Dresden und die Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG. Mit dem Kraftwerk Mitte entsteht ein Kulturstandort, zentrumsnah, mit guter ÖPNV-Anbindung. Das Industrieareal wird aufgewertet und die historisch wertvolle Bausubstanz saniert und erlebbar gemacht. Das bestehende Maschinenhaus wird umgebaut, saniert und integriert. Die Staatsoperette Dresden und die Hauptbühne des tjg.theater junge generation ziehen in das Erdgeschoss im Neubau ein. Das Puppentheater und die Studiobühne des tjg.theater junge generation werden kompakt im Erdgeschoss des Altbaus der ehemaligen Maschinenhalle angeordnet.

  

  1. Corten-Stähle bilden auf der Oberfläche durch Bewitterung, unter der eigentlichen Rostschicht, eine besonders dichte Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten aus, welche das Bauteil vor weiterer Korrosion schützt. Sie benötigt etwa ein Jahr, bis die typische Rostentwicklung erreicht ist.
  2. Schnürboden ist eine Zwischendecke im Theater oberhalb der Bühne. Für das Anheben von Teilen des Bühnenbilds verlaufen Züge von der Bühnenwand über den Schnürboden und können von der Bühnendecke herabgelassen werden. Damit man nicht an eine bestimmte Stelle der Bühne gebunden ist, werden viele Züge gleichmäßig über die Bühne verteilt. In modernen Theatern werden die Züge meist direkt von auf dem Schnürboden angebrachten und per Computer gesteuerten elektrischen oder hydraulischen Seilwinden betrieben.