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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/06/c_100.php 29.05.2015 00:45:57 Uhr 25.04.2024 16:48:54 Uhr

Woge auf der Augustusbrücke - Jury entschied über Gestaltung zum Thema Flut 2002

Jedes Jurymitglied hat sechs KünstlerInnen für die Teilnahme am Wettbewerb vorgeschlagen. Die Einladung erfolgte überregional. 22 KünstlerInnen und eine Künstlergemeinschaft folgten der Einladung und nahmen an dem zweistufigen Wettbewerb teil. In der ersten Wettbewerbsstufe waren aussagefähige Ideenskizzen zum Kunstwerk und seiner städtebaulichen Einordnung gefordert. Die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge für die erste Stufe erfolgte anonym. Vier Entwürfe aus den 23 Wettbewerbsbeiträgen der ersten Stufe kamen in die zweite Stufe. Aus diesen vier überarbeiteten Beiträgen wählte die Jury am 23. Juni 2005 den Entwurf von Tobias Stengel als Sieger aus und schlug diesen zur Realisierung vor. Der Entwurf soll bis zum Sommer 2006 auf der Augustusbrücke realisiert sein. Aus Mitteln für Kunst im öffentlichen Raum stehen dafür 50.000 Euro zur Verfügung.

Die Landeshauptstadt Dresden schrieb im Januar 2005 auf der Grundlage eines Stadtratsbeschlusses einen Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung des mittleren Hauptpfeilers der Augustusbrücke aus. An dieser Stelle befand sich bis zum Hochwasser 1845 das historische Brückenkreuz von Christoph Abraham Walthers und nach 1945 bis 1990 der Sockel mit der Georgi-Dimitroff -Gedenktafel. Ziel des Wettbewerbes war es, mit Gegenwartskunst an die Flutkatastrophe im August 2002 und an die überwältigende Solidarität, die Dresden und ihren Einwohnern durch Hilfe aus Deutschland und anderen Ländern zuteil wurde zu erinnern, und auch den unermüdlichen Einsatz der Dresdner Bürger selbst zu würdigen. Alle 23 Wettbewerbsbeiträge, einschließlich des Siegerentwurfes sind vom 28. Juni bis 15. Juli 2005 im Lichthof des Rathauses, Dr.-Külz-Ring 19 ausgestellt. Besucht werden kann die Ausstellung vom Montag bis Freitag zu den Öffnungszeiten des Rathauses.

Die Jury hat sich für die Arbeit von Tobias Stengel entschieden. Eine plastische Woge, aufgefächert wie ein Scherenschnitt soll den „Eingriff“ der Naturgewalten, die weder zeitlich noch lokal berechenbar scheinen, versinnbildlichen. Ihr Sinnbild ist abstrakt, die Gefahr konkret. Die Woge wird aus acht von Laser geformten Metallplatten bestehen. Tobias Stengels Ansatz, einen berühmten Holzschnitt des japanischen Künstlers Hokusai (1760-1849) als inhaltlichen Ausgangspunkt zu verwenden, überzeugte die Jury. „Die Große Woge“ (1825) verkörpert einen Ausnahmezustand der Natur, mit dem Menschen weltweit konfrontiert werden. Ganz unmittelbar steht die Erinnerung an die Tsunami-Katastrophe in Asien, die die Dresdner wohl ganz besonders berührt hat. Das Hochwasser von 2002 und die Hilfeleistungen werden somit in einen internationalen Kontext gestellt. Hinzu kommen kulturhistorische Bezüge der „Woge“ des Hokusai im Umfeld der Augustusbrücke: die reichen, „nebenan“ gezeigten Porzellansammlungen Augusts, das am Ufer gelegene Japanische Palais und Schloss Pillnitz mit den „chinesischen“ Wandmalereien.

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